Empfingen · Musikfestival

Ein Hauch Glitzer und Glamour

Die größte je in Empfingen abgehaltene Veranstaltung wirft ihre Schatten voraus: Der Aufbau der riesigen Bühne zieht Schaulustige an.

20.09.2019

Von Frank Wewoda

Insgesamt ist die Bühne 20 Meter breit und 12 Meter hoch: Exakt 12,34 Meter auf 10,36 Meter misst allein die Fläche, auf der Empfinger Musikvereine, Max Giesinger und „The BossHoss“ spielen. Bilder: Frank Wewoda

Insgesamt ist die Bühne 20 Meter breit und 12 Meter hoch: Exakt 12,34 Meter auf 10,36 Meter misst allein die Fläche, auf der Empfinger Musikvereine, Max Giesinger und „The BossHoss“ spielen. Bilder: Frank Wewoda

Ein Hauch von Star-Ruhm, Glitzer und Glamour liegt über Empfingen, seit die Auftritte der populären Countryrocker von „The
BossHoss“ und des deutschen Sängers und Songschreibers Max Giesinger in Empfingen feststehen. Seit vorigen Samstag zeichnen sich auch die Dimensionen der Großveranstaltung sichtbar ab, als die örtlichen Vereine, unterstützt von Bauhof und Bürgermeister, die Absperrgitter errichtet haben, die auf vier Sattelaufliegern angeliefert wurden.

„Wir waren anfangs alle skeptisch, ob alle ehrenamtlichen Helfer wirklich so gut mitziehen würden“, räumt Bernd Hug ein, der die Aufbauteams in Empfingen koordiniert. Das hat sich inzwischen gelegt: „Ich bin froh, dass wir hier in Empfingen gelandet sind“, so Hug, und weiter: „Es gibt superviele engagierte Vereine, viele Helfer, es läuft echt gut!“

Der allgemeine Aufbau läuft noch bis Samstag, ganz abgesehen von der Bühne werden laut Michael Enders, Projektleiter des Technikdienstleisters „iLux“, allein rund 22 Tonnen Material benötigt für Licht-, Ton- und Medientechnik.

Der Dienstleister hat beim Aufbau von Mittwoch bis Freitag rund 60 Mitarbeiter vor Ort, die alles in Handarbeit leisten. „Ein temporärer Bau ist immer aufregend“, sagt Enders. Angesichts der vielen Einzelteile, die korrekt disponiert, also aus dem Lager genommen, verladen und dann auch an der richtigen Stelle ankommen müssten, kämen schon viele Fehlerquellen zusammen – eine große Planung- und Logistikleistung stehe dahinter. Fünf komplette Sattelzüge füllen die Traversen, Säulen, Winkel und Podeste samt allen Kabeln und technischen Vorrichtungen, die für die Show benötigt werden. Nicht ohne Grund prüft auch das Baurechtsamt Horb am Ende die Konstruktion. Wird sie für vorschriftsmäßig befunden, beginnen die Vorbereitungen für die Licht- und Bühnenshow samt Proben.

Doch damit nicht genug: Am Samstag rücken die Aufbau- und Helferteams von Max Giesinger und „The BossHoss“ mit je 25 Helfern und eigenem Equipment in Sattelschleppern an, etwa für bandspezifisches Bühnen-Setup und Dekoration. „Die Bands wollen immer etwas Besonderes“, meint Michael Enders. Der allgemeine Bühnenaufbau sei so etwa die größte Schnittmenge aus allen individuellen Band-Wünschen. Die Crew von Antenne 1 selbst ist 50 Mitarbeiter stark, so Bernd Hug. Sie alle sind, wie auch die Künstler, im Empfinger Hof untergebracht, den Antenne 1 komplett mit allen Zimmern gebucht hat. Die Crews werden in der Tälesee-Halle bekocht vom Horber Catering von „Quartier 77“.

Die Nachfrage nach Karten – 13 500 kostenlose Tickets hat der Radiosender als Veranstalter bis voriges Wochenende unters Volk gebracht – reißt nicht ab. Kira Benz aus der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit von Antenne 1 berichtet: „Allein über das vergangene Wochenende, nachdem die letzten Tickets vergeben waren, sind über 100 Mails, Whatsapp- und Facebook-Nachrichten mit Ticketwünschen eingegangen – und es nimmt kein bisschen ab!“ Doch es gibt keine Karten mehr.
5 bis 10 Prozent der Ticketinhaber lassen nach Erfahrung von Antenne 1 ihre Eintrittskarten ungenutzt verfallen. Das ist natürlich wetterabhängig – die „No Show“-Rate, so der Fachbegriff für die daheim bleibenden Kartenbesitzer, könnte zum Beispiel bei plötzlichen Unwettern höher liegen.

Darauf deutet derzeit nichts hin: Das strahlend sonnige Herbstwetter hält die Stimmung der Aufbauhelfer hoch. Dieser Faktor ist nicht zu unterschätzen beim Aufbau, wie ein Bühnenarbeiter erzählt, der vor zwei Wochen für ein ähnliches Radio-Festival aufgebaut hat – das „Bayern 3-Dorffest“ in Unterthingau im Allgäu. „Sechs Tage Aufbau im Dauerregen, das war kein Spaß“, sagt er. Am Ende musste alles ausfallen, weil der Platz für Schlammcatchen, nicht aber für ein Konzert getaugt hätte, die Bühne auf durchweichtem Untergrund abzusacken drohte. Empfingen strahlt dagegen am Samstag wohl die Herbstsonne laut Deutschem Wetterdienst – das gewohnt gute Empfinger Festwetter eben.

Alle Hände voll zu tun: Bürgermeister Ferdinand Truffner und Bernd Hug, der Teamleiter Eventmarketing des Veranstalters Antenne 1.

Alle Hände voll zu tun: Bürgermeister Ferdinand Truffner und Bernd Hug, der Teamleiter Eventmarketing des Veranstalters Antenne 1.

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Erstellt:
20.09.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 50sec
zuletzt aktualisiert: 20.09.2019, 01:00 Uhr

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