Empfingen · Infrastruktur

Ein Viertel der Bauzeit ist vorbei

Seit drei Monaten wird die Kreisstraße 4762 saniert und ist deshalb gesperrt. Am Empfinger Ende sieht es aus, als stagnierten die Arbeiten.

21.08.2020

Von Manuel Fuchs

Wegen Bauarbeiten gesperrt ist die K 4762. Die Sperrung ist offensichtlich –aber gehen die Arbeiten auch voran? Bilder: Manuel Fuchs

Wegen Bauarbeiten gesperrt ist die K 4762. Die Sperrung ist offensichtlich – aber gehen die Arbeiten auch voran? Bilder: Manuel Fuchs

Die Mittagshitze flirrt über Empfingen, das Thermometer hat die 30-Grad-Marke längst hinter sich gelassen. Ein leiser Windhauch lässt den Staub von der nahen Schotterpiste schmecken: Das Asphaltband der Kreisstraße 4762, die sich von hier Richtung Betra schwingt, ist wegen Sanierungsarbeiten seit drei Monaten nur für Baufahrzeuge freigegeben. Neun Monate soll das noch so bleiben.

Sanierungsarbeiten? Davon ist am Empfinger Ende der Straße nichts zu sehen. Die Asphaltschicht ist abgetragen, und augenscheinlich wurde die Trasse verbreitert, aber vom weiteren Fortgang der Arbeiten ist hier nichts zu bemerken.

Ein paar hundert Meter weiter künden zerbröselte Kanalrohre von vorläufig abgeschlossener Bautätigkeit. Doch plötzlich durchdringt ein leises, langsam anschwellendes Dröhnen die Stille: ein schwerer Lastwagen. Behutsam manövriert der Fahrer den Vierachser über die Piste und hinauf auf die befestigte Böschung. Einen nur reifenhohen Staubwirbel hinter sich her ziehend verschwindet das Brummen im Maisfeld hinter der nächsten Kurve.

Der Ortseingang von Betra bietet ein ähnliches Bild wie das Empfinger Ortsende: Keine Asphaltdecke mehr, stattdessen geschotterte Wege, so weit das Auge reicht. Eine Anwohnerin der Haigerlocher Straße erinnert sich auch nicht, dass an diesem Straßenabschnitt jüngst viel gearbeitet wurde. „Ich glaube, die haben Urlaub“, sagt sie. „Aber vielleicht sind sie auch irgendwo anders.“

In der Kurve vor dem Sportgelände des TuS Betra findet sich dann tatsächlich eine aktive Baustelle. Dieselmotoren dröhnen, Ketten knirschen über Schotter, ein Bagger schiebt mit seinem Planierschild Schotter in einen Graben. Was denn hier verlegt werde? „Kanal“, antwortet einer der Arbeiter knapp und deutet auf weitere Betonrohre, die ihrer Verwendung harren. Was mit den auf der anderen Straßenseite gestapelten Kunststoffrohren passieren soll? „Keine Ahnung!“

Von oben brütet die Sonne, von unten strahlen Schotter und Beton zurück, dazu gesellt sich die Abwärme der Motoren. „Arbeit an der frischen Luft“ klingt romantischer, als es sich in diesem Moment darstellt. Daran ändert auch die von fern grüßende Burg Hohenzollern nichts. Eine Menge leerer Wasserflaschen lässt grob erahnen, wie hier geschuftet wird. Auch wenn man nicht auf den ersten Blick sieht.

Vor dem Betraer Sportgelände werden entlang der neuen Straße Kanalrohre verlegt.

Vor dem Betraer Sportgelände werden entlang der neuen Straße Kanalrohre verlegt.

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21.08.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 03sec
zuletzt aktualisiert: 21.08.2020, 01:00 Uhr

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