Ein dreifacher Weltmeister ist gestorben

„Jürgen Noll ist nicht mehr unter uns“, teilen die Sulzer Briefmarkenfreude mit. Nach seiner schweren Krankheit sei er am 20. Juli, kurz nach seinem 70. Geburtstag, im Oberndorfer Krankenhaus in Oberndorf verstorben. „Jürgen Noll hat für uns unerwartet sein Sammelalbum für immer geschlossen“, schreibt der Verein.

Über 40 Jahre, seit 1981 war Noll Mitglied bei der Sulzer Briefmarkenfreunde, von 1982 bis 1987 stellvertretener Vereinsvorsitzender, im Anschluss daran war er im Ausschuss und in der Vereinsjugend tätig. Von 1987 bis 2008 war Noll bei den Briefmarken-Großtauschtagen als Ausstellungsleiter für die Exponate, die Rahmen und vieles andere zuständig.

Nicht nur in Sulz war er eifrig bei der Sache, sondern gleichzeitig auch bei den Briefmarkenfreunden in Balingen und Hechingen tätig. Auch international kannte man den Namen Jürgen Noll; sein Spezialgebiet waren die Maximumkarten. Die Arbeitsgemeinschaft Maximaphilie wurde 1999 mit Sitz in Saarbrücken gegründet. Jürgen Noll, ein Mitbegründer, übernahm den Neuheitendienst. Maximumkarten setzen sich aus Briefmarke, Postkarte und Poststempel zusammen. Motiv, Ort und Zeit sollen dabei so weit wie möglich übereinstimmen. Noll belegten mit seinen Maximumkarten drei Mal den ersten Platz; 2005, 2014 und 2020 wurde er für die weltbeste Maximumkarte ausgezeichnet und damit jeweils Weltmeister. Für diese großen Verdienste wurde Jürgen Noll mehrfach vom Verein, dem Landes- und dem Bundesverband ausgezeichnet.

„Sein unerschöpfliches Wissen auf dem Gebiet der Philatelie, das Gespür für Interessantes, sein Rat und seine Hilfe werden uns sehr fehlen“, schreibt der Verein. Seine Sammlungen haben ihm viele nationale und internationale Preise und Anerkennungen beschert; seine Begeisterung, etwas Neues entdeckt oder einem anderen Sammler weitergeholfen zu haben, seit stets echt gewesen, er habe sein Wissen gern weitergegeben. „Es machte ihm Freude, Anfänger und fortgeschrittene Sammler zu beraten, auf etwas Besonderes hinzuweisen und anzuspornen.“ Der Philatelist und Sammlerfreund habe sich durch seinen Einsatz und Hilfsbereitschaft große Anerkennung erworben.