Fußball-Bezirksliga

Ein großer Sprung

Vollmaringens Sven Meixner schaffte den Schritt vom B-Ligisten SV Mötzingen in die Bezirksliga. Am vergangenen Sonntag hatte er beim 8:4-Sieg gegen Huzenbach Höhen und Tiefen.

11.11.2016

Von Florian Dürr

Kämpfer mit Torgefahr: Der 25-jährige Sven Meixner (rechts) hat sich als linker Außenverteidiger beim SV Vollmaringen durchgesetzt. Am vergangenen Sonntag bewies er sich zudem als Freistoß-Spezialist. Privatbild

Kämpfer mit Torgefahr: Der 25-jährige Sven Meixner (rechts) hat sich als linker Außenverteidiger beim SV Vollmaringen durchgesetzt. Am vergangenen Sonntag bewies er sich zudem als Freistoß-Spezialist. Privatbild

Nach 21 Minuten lag der SV Vollmaringen am vergangenen Sonntag schon mit 0:3 gegen Huzenbach zurück. Die Vollmaringer versuchten gegen den Tabellenletzten ein offensiveres System, wurden dafür aber eiskalt bestraft. „Wir haben nur zehn Meter weiter vorne angegriffen, aber es hat trotzdem nicht geklappt“, sagt Vollmaringens linker Außenverteidiger Sven Meixner, der mit seinem Defensivverhalten in der Anfangsphase auch Schuld an den Gegentoren hatte.

„Die Zuschauer haben getobt“, erzählt Abteilungsleiter Daniel Alber. Die waren unzufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft, denn die Spieler schienen den SV Huzenbach schon im Vorfeld unterschätzt zu haben. Auch Meixner gab sich selbstkritisch: „Ich hatte meine Seite anfangs nicht im Griff.“

Doch dann wachte er auf und mit ihm die ganze Vollmaringer Mannschaft. Die Bradtke-Elf startete eine eindrucksvolle Aufholjagd und glich den Spielstand innerhalb von 15 Minuten auf 3:3 aus. „Nach dem 1:3 haben wir mehr gemacht und gemerkt, dass wir es noch umreißen können“, erzählt Meixner, der kurz vor der Halbzeitpause sogar noch für die 4:3-Führung sorgte.

Schon wenige Minuten zuvor hatte er die Möglichkeit per Freistoß zu treffen, traf jedoch nur die Querlatte. Fünf Minuten später bekamen die Vollmaringer wieder einen Freistoß von der gleichen Position zugesprochen. Nico Nesch stand schon zur Ausführung bereit, als Trainer Markus Bradtke rief: „Sven, probier du es nochmal.“ Meixner lief an und verwandelte den Freistoß aus 18 Metern zum 4:3. Die Vollmaringer hatten das Spiel gedreht und gewannen am Ende spektakulär mit 8:4.

Trainer Bradtke hat nun auch neue Erkenntnisse über seinen linken Außenverteidiger: „Ich habe festgestellt, dass Sven auch Freistöße schießen kann.“ Außerdem sei Meixner auch charakterlich ein super Spieler, der immer „Vollgas“ gibt. Meixner selbst bezeichnet sich eher als den „Kämpfer“, der trotz seiner Größe von 1,65 Meter kopfballstark ist. Mit seinem Treffer ist er nun endgültig in der Bezirksliga angekommen.

Denn bis zu dieser Saison spielte Meixner noch in der Kreisliga B beim SV Mötzingen. Doch das hat dem 25-Jährigen nicht mehr gereicht: „In den vergangenen Jahren ging in Mötzingen der Trend nach hinten“, erzählt Meixner, den vor allem die geringe Trainingsbeteiligung störte. Deshalb schaute er sich nach anderen Vereinen in der Umgebung um und fragte beim SV Vollmaringen und TV Nebringen an, weil er bei den beiden Vereinen einige Leute kennt. Am Ende entschied er sich für Vollmaringen, auch weil dort mit Nesch einer seiner Schulfreunde spielt. Zuerst wollte er sich auf die Zweite Mannschaft konzentrieren, doch heute ist Meixner fester Bestandteil des Bezirksliga-Teams. Innerhalb weniger Monate gelang ihm somit der Sprung in eine zwei Ligen höhere Spielklasse.

Das schaffte, allerdings in wenigen Jahren, auch sein neuer Verein SV Vollmaringen, der in der Saison 2013/14 noch in der B-Liga spielte und nun die zweite Saison in der Bezirksliga bestreitet. Und da sieht es momentan nicht schlecht aus: Die Vollmaringer stehen mit 17 Punkten auf Platz neun in der
Tabelle. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Bradtke, der sich an die vergangene Saison erinnert, als seine Mannschaft die Hinrunde mit 13 Punkten abschloss.

Dennoch hat der Trainer etwas zu kritisieren: „Wir haben zu viele Gegentore bekommen“, sagt er und fordert von seiner Mannschaft: „Wir müssen besser stehen und die Räume eng machen.“ Deshalb kann sich Bradtke auch über den 8:4-Sieg gegen Huzenbach nur bedingt freuen: „Ich gewinne lieber 2:0 oder 3:0 als 8:4“, sagt er.

Der Trainer lobt aber die Disziplin seiner Mannschaft und die jungen Spieler wie Johannes Fleischle und Yannik Haar, die momentan ihre erste Saison bei den Aktiven bestreiten. „Johannes ist natürlich überragend und Yannik Haar macht einen klasse Job als Innenverteidiger“, lobt Bradtke. Und auch in Zukunft könne man sich in Vollmaringen auf gute Eigengewächse freuen, denn mit Paul Riexinger, Andreas Jgnacz, David Mihalic und Faruk Inanc spielen jetzt schon A-Jugendliche in der Aktiven-Mannschaft. „Da kommt gute Qualität“, verrät der Trainer.

Am Sonntag (Anpfiff 14.30 Uhr) ist der SV Vollmaringen zu Gast in Wachendorf, wo Bradtke wieder auf das alte, defensive System setzen will, um in der Anfangsphase nicht wieder böse überrascht zu werden.

Wachendorf auf Konterspiel vorbereitet

SV-Trainer Markus Bradtke weiß, dass der SV Wachendorf „unangenehm zu spielen“ ist und warnt seine Mannschaft besonders vor Steven Solly und Markus Link. Er hat großen Respekt vor dem kommenden Gegner und sieht Wachendorf, zusammen mit Sulz und Wittendorf, als Meisterschaftsfavorit. Verzichten muss Bradtke nur auf Simon Miller (Studium) und Stefan Radochowski (krank). Der Einsatz von Philipp Nester ist fraglich. Auf der anderen Seite vermutet Wachendorfs Spielertrainer Markus Link, dass die Vollmaringer aus einer „defensiven Aufstellung über Konter zum Erfolg“ kommen möchten. Personell sieht es weiterhin nicht gut aus: Mit Chris Saile, Bernhard Ruckgaber, Jonas Schmid und Stephan Hollberger fehlen wichtige Spieler. Auch die Einsätze von Steven Solly und Sebastian Wahl sind fraglich.

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Erstellt:
11.11.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 11.11.2016, 01:00 Uhr

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