Über die Sicherheitsvorkehrungen bei der Handball-WM

Ein mulmiges Gefühl bleibt

14.01.2017

Von SEBASTIAN SCHMID

Rouen. Es ist paradox. Mit ihrer massiven Präsenz will die französische Polizei in Rouen, dem Spielort der Deutschen, und rund um die Kindarena eigentlich ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Doch genau damit weckt sie ein ungutes Gefühl. Erst durch den Anblick der schwerbewaffneten Beamten wird einem bewusst, dass die Möglichkeit eines Anschlags besteht. Es ist wie im Flugzeug, wenn einem erst bei der Sicherheitseinweisung klar wird, dass man Abstürzen könnte.

Ähnlich den bunt bebilderten Karten, die im Flieger im Sitz vor einem stecken und anzeigen, wie man sich im Gefahrenfall verhalten soll, gibt es auch in der 5450 Zuschauer fassenden Kindarena an den Wänden bunte Hinweistäfelchen. Auf ihnen wird gezeigt, wie man sich im Falle eines Terroranschlags verhalten soll: Wenn möglich, den Ort des Geschehens verlassen, sich verstecken und verbarrikadieren, in Deckung bleiben, Handy lautlos schalten und sich im Extremfall, falls man doch entdeckt wird, ergeben.

Die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Halle sind hoch. Unzählige Polizisten patrouillieren mit Maschinenpistolen bewaffnet in Dreiergrüppchen um die Arena, alle Zuschauer werden schon deutlich vor dem Eingang durchsucht. Auch die Journalisten werden jedes Mal abgetastet. Alles zu unserer Sicherheit – ein mulmiges Gefühl bleibt trotzdem.