Car-Sharing

Ein neuer Anlauf fürs Teilauto

Die Gemeinde Walddorfhäslach sucht jetzt Privatleute, die das Kostenrisiko für das Projekt selbst übernehmen.

11.10.2016

Von mre

Bei einem Patt von sieben zu sieben Stimmen abgelehnt – im Mai 2015 verweigerte der Walddorfhäslacher Gemeinderat, wie berichtet, eine Subventions-Verlängerung für die beiden Teil-Autos in den Teilorten. 6000 Euro hatte die Gemeinde ein Jahr lang insgesamt bezahlt. Bürgermeisterin Silke Höflinger schlug vor, den Zuschuss ein weiteres Jahr zu gewähren, fand aber keine Mehrheit. „Das braucht einfach Anlauf“, sagt Höflinger.

Der Tübinger Teil-Auto-Verein zog darauf die Autos aus der Gemeinde ab. Jetzt sucht die Gemeinde Privatleute, die das Risiko selbst tragen. Im Gemeindeboten ist eine Kooperationsvereinbarung abgedruckt. Der Text ist etwas missverständlich: Es geht um eine monatliche Kostengarantie über 700 Euro für ein in der Unteramtsgemeinde stationiertes Auto. Um diese Summe zu tragen, wären 1400 bis 1500 gefahrene Kilometer nötig, sagt die Bürgermeisterin. Wenn nicht genügend Kilometer zusammenkommen, verteilt sich der Fehlbetrag auf die Bürger/innen, die sich an der Kooperation beteiligen.

Wer Interesse hat, kann sich bis 17. Oktober auf dem Walddorfhäslacher Rathaus bei Vanesa Schroth melden (Telefon 0 71 27/92 66 32). Die Gemeinde plant zudem eine Infoveranstaltung oder gleich ein Treffen zwischen Interessenten und dem Tübinger Verein, sagt Höflinger.

In Wannweil hatte ein ähnliches Modell einer Gruppe um Hauptamtsleiter Volker Steinmaier Erfolg, nachdem die konservative Ratsmehrheit den weiteren Zuschuss verweigert hatte. Wie berichtet, war in den ersten Monaten überhaupt kein Zuschuss nötig – die Nutzer fuhren dafür freilich mit dem Teil-Auto teils bis in den Schwarzwald.