Musical über Sprödlinge und Selbstfindung

Eine Schule auf der Bühne

320 Schüler der Kreuzerfeld-Grundschule begeisterten mit einem selbst geschriebenen Musical die Zuschauer in der Rottenburger Festhalle.

28.04.2017

Von Klaus Stifel

Vollen Einsatz zeigten die Kinder der Kreuzerfeld-Grundschule bei ihrem Musical „Rocko & das Herz aus Stein“. Bilder: Stifel

Vollen Einsatz zeigten die Kinder der Kreuzerfeld-Grundschule bei ihrem Musical „Rocko & das Herz aus Stein“. Bilder: Stifel

Von wegen Lampenfieber: Alle Kreuzerfeld-Grundschüler/innen der Klassen eins bis vier strotzten vor Begeisterung auf der Bühne in der Rottenburger Festhalle. Und das in allen drei Aufführungen, jeweils 90 Minuten lang. Die Uraufführung am Mittwochabend wie auch der Auftritt am Donnerstagabend waren restlos ausverkauft. Am Donnerstagmorgen schauten sich die Schüler aus den benachbarten Grundschulen und Kindergärten zusammen mit einigen Eltern
in der Festhalle das farbenfrohe Spiel auf der Bühne an. Gekommen waren auch Schüler aus Dettingen, Bad Niedernau und der KBF Mössingen.

Ein gewaltiger logistischer Aufwand war nötig, um das selbst geschriebene Musical „Rocko & das Herz aus Stein“ aufzuführen. Schließlich musste alles bis ins kleinste Detail sitzen, um das Musical schließlich auf die Bühne zu bringen. Riesige Bühnenbilder waren zu sehen, für die Chef-Organisatorin Kerstin Blümle verantwortlich zeichnete und dafür von Schulleiterin Ulrike Feirer-Mangold zum „Genie“ geadelt wurde. Sie lieferte den Hintergrund für all die Szenen, die mal im Dschungel, dann auf einem Flughafen und auf einer Baustelle spielten.

Jedes der 320 Grundschulkinder hatte eine Rolle, worüber sich die Schulleiterin besonders freute. In ihrem Grußwort sprach sie von einer „riesigen Gemeinschaftsproduktion“, bei der alle mit anpackten: Schüler, Lehrer und Eltern, der Schulförderverein, Klaus Abeldt, der mit den Kindern das Schauspielerische einübte, Adrian Werum, der für die Musik zuständig war bis hin zu Sabine Niethammer vom Theater Hammerschmiede als Kooperationspartnerin.

Sprödlinge und Selbstfindung

Die Aufführung in der abgedunkelten Festhalle begann mit einem Gewitter. Regengeräusche und Donner kamen aus den Lautsprechern. Flackernde Scheinwerfer simulierten die Blitze. Einige Schüler marschierten in der Halle, hoben Transparente hoch. „Rettet die Sprödlinge“ war da zu lesen und „Lasst uns nicht im Regen stehen“.

Die Hauptrolle des elfjährigen Rocko spielte Oleander Eschenfelder. Rocko hat Probleme mit der Schule und landet schließlich beim Psychiater. Als ihn seine Eltern in den Ferien bis ans Ende der Welt schleppen und ihm einige Missgeschicke passieren, kommt mächtig Bewegung auf die Bühne. Als dann auch noch Sprödlinge auftauchen, beginnt für Rocko ein abenteuerlicher Prozess der Selbstfindung.

Auf der Bühne sah man abwechselnd große und bunt kostümierte Gruppen stehen (unter ihnen Flugzeugpiloten, Touristen, Bauarbeiter und Fische), die gestikulierend lauthals sangen und gekonnt kleine Szenen vortrugen.

Die Szenenwechsel und der Umbau liefen und bestens koordiniert ab. Schüler, die Pause hatten, saßen im Foyer und schauten sich auf einer Großleinwand die Liveübertragung an. Musikalisch begleitet wurden die Akteure von einer extra zusammen gestellten Band mit Adrian Werum am Klavier. Väter spielten Trompete, Querflöte, das Cello und Schlagwerk.

Beim großen Finale zeigte sich dann, dass 320 Kinder für die Festhallen-Bühne dann doch etwas zu viel sind. Deshalb stellten sich zum Abschied viele vor der Bühne und in den Gängen auf, um dem Publikum zuzuwinken, das 90 Minuten lang gebannt zugeschaut hatte und sich für die grandiose Leistung mit tosendem Applaus bedankte.

Bei 320 Darstellern ging es auf und vor der Festhallen-Bühne zeitweise ziemlich turbulent und eng zu.. Bilder: Stifel

Bei 320 Darstellern ging es auf und vor der Festhallen-Bühne zeitweise ziemlich turbulent und eng zu. . Bilder: Stifel