Fußball-WFV-Pokal

Eine Stunde gut mitgehalten

Die SG Dornstetten verliert gegen den VfL Sindelfingen mit 0:5 (0:0).

10.08.2017

Von Uli Bernhard

Verlieren will keiner. Aber wenn’s gegen einen richtig guten Gegner geht und von vornherein klar ist, dass man wohl eher nichts zu bestellen hat, dann ist auch eine Niederlage zu verschmerzen. „Mit hängenden Köpfen hat bei uns keiner den Platz verlassen, weil wir uns mehr als anständig präsentiert haben“, bilanzierte Dornstettens Abteilungsleiter Daniel Eberle nach der 0:5-Pleite im Nachholspiel des Verbandspokals am Mittwochabend gegen den Verbandsligisten VfL Sindelfingen.

Bereits zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte durfte Dornstetten im WFV-Pokal mitspielen. Gestern Abend im Sindelfinger Floschenstadion präsentierte sich Dornstetten überaus engagiert und gab alles, um die drohende Niederlage in Grenzen zu halten. Ohne vier Stammspieler (Karl Kling, Rico Finkbeiner, Dimitri Rese, Philipp Wasel) antretend, versuchte man sein Heil mit einer stabilen Abwehr. Das Bollwerk gegen die von Anfang an mit sehr hohem Tempo spielenden Sindelfinger hielt lange stand. In zwei, drei brenzligen Situationen war Keeper Lukas Betz zur Stelle und rettete in letzter Sekunde. „Die Jungs haben das hinten echt gut gemacht“, sagte Daniel Eberle, als es torlos in die Halbzeitpause ging. Nach vorne gelang Dornstetten nicht viel, wobei in Ansätzen schon auch mal die Dornstetter Offensive ihre Stärke unter Beweis stellen konnte. Eine echte Großchance war allerdings nicht dabei. Trainer Elvedin Djekic stapfte froh gelaunt in die Pausenkabine: „Ein 0:0 gegen einen Verbandsligisten – das kann sich doch sehen lassen, oder?“, fragte er in die Runde.

Dreierpack in elf Minuten

Bis zur 56. Minute hielt Dornstetten das Ergebnis. „Aber wir haben in der ersten Halbzeit sehr viel Kraft liegen lassen und auch eine Menge in das Spiel investiert“, sagte Trainer Djekic im Bezug darauf, dass im Verlauf der letzten halben Stunde die Überlegenheit der Sindelfinger immer größer wurde. Oliver Glotzmann, einer der überragenden Spieler auf dem Platz, sorgte mit seinem Dreierpack innerhalb von gut zehn Minuten (56., 57., 67.) für klare Verhältnisse. Kommentar von Daniel Eberle: „Irgendwie war das klar, dass wir dieses hohe Tempo nicht bis zum Schluss mitgehen können.“

Egal: Dornstetten wehrte sich bis zur letzten Minute tapfer und war bei Weitem kein einfacher Gegner für die Sindelfinger. Beim VfL war in keiner Phase des Spiels erkennbar, dass sie locker lassen würden. Ein deutlicher Sieg sollte her – das sah man den Sindelfingern ganz deutlich an. Insofern war es auch kein Wunder, dass Dornstetten in den letzten beiden Minuten nochmal „zwei kropfunnötige Tore“ (Daniel Eberle) hinnehmen musste. Torschütze war jeweils Endrit Syla (82. und 89. Minute).

Trainer Elvedin Djekic hätte zwar gerne das eine oder andere Gegentor weniger gesehen, dennoch sprach er nach dem Match von einem auch in der Höhe verdienten Sindelfinger Erfolg.

Gute Erfahrung für junge Spieler

„Wir haben sicher zwei vermeidbare Treffer bekommen, aber auf der anderen Seite hätte Sindelfingen auch einige andere Chancen rein machen können“, sagte er. „Aber wir haben viel aus dem Spiel gelernt, und werden einiges mit nach Hause nehmen, was vor allem den jungen Spielern weiter hilft.“ Daniel Eberles Pokalbilanz sah ähnlich aus: „Wann hat ein Spieler von uns schon mal die Chance, in einem Stadion zu spielen. Sindelfingen war auf alle Fälle eine Reise Wert“, sagte er. Um sich dann trotzdem noch ein klein bisschen zu ärgern. „Die beiden letzten Tore hätten echt nicht sein müssen“.

SG Dornstetten: Lukas Betz, Max Schlei (69. Kevin Benz), Fatih Yilmazli, Dennis Schneider, Ahmet Reza (81. Samuel Wachira), Ercan Yaman (75. Soner Bülkü), Timo Matthes, Bastian Wennagel, Dominik Benner, Coskan Koluman (85. Michael Kaupp), Martin Schmid.