Kommentar

Eine bittersüße Erkenntnis

Über kurz oder lang gleichen sich im Sport Erfolg und Misserfolg aus. Diese bittersüße Erkenntnis musste in der Nacht zum Donnerstag die amerikanische Stadt Cleveland machen.

04.11.2016

Von SEBASTIAN SCHMID

Was hatten die fast 400?000 Einwohner ihren Baseballern nicht die Daumen gedrückt und sich nach der 3:1-Führung der Indians bereits am Ziel ihrer Sport-Träume gewähnt. Doch die „ewigen Verlierer“ der Chicago Cubs rissen das Ruder überraschend noch herum und feierten im entscheidenden siebten Spiel ausgerechnet in Cleveland nach einem Herzschlag-Finale die erste Meisterschaft nach 108 Jahren. Während anschließend in Chicago die Nacht zum Tag gemacht wurde, waren die Baseball-Fans in Cleveland am Boden zerstört.

Wie sich die Indians und ihre Anhänger fühlen, wissen am anderen Ende der USA, im 4000 Kilometer entfernten Oakland die Golden State Warriors nur allzu gut. Es ist noch gar nicht lange her, da waren die Basketballer aus Kalifornien in derselben Situation. Superstar Steph Curry und sein Team führten im Juni in der NBA-Finalserie bereits mit 3:1-Siegen und benötigten für den zweiten Titel in Folge nur noch einen Erfolg. Doch am Ende stemmte ein anderes Team nach einem Krimi im entscheidenden siebten Spiel in der Arena von Oakland die Meisterschafts-Trophäe in die Höhe – die Cleveland Cavaliers. Und so bleibt es bei der alten Sportlerweisheit: Irgendwann gleicht sich alles aus.