Personalie

Eine große Python für die „Große Python“

Dorothea Burtscher aus Göttelfingen lud Pfarrer Dr. Prosper Nguma Ambena in die Wilhelma nach Stuttgart ein – aus einem besonderen Grund.

13.01.2018

Von Diana Wally

Bei einer 20 Kilogramm schweren Python auf den Schultern musste Pfarrer Dr. Prosper Nguma Ambena (rechts) schon seine Nackenmuskeln anspannen, um in der Wilhelma in Stuttgart keine wackligen Knie zu bekommen. Bild: Wally

Bei einer 20 Kilogramm schweren Python auf den Schultern musste Pfarrer Dr. Prosper Nguma Ambena (rechts) schon seine Nackenmuskeln anspannen, um in der Wilhelma in Stuttgart keine wackligen Knie zu bekommen. Bild: Wally

Pfarrer Dr. Prosper Nguma Ambena aus dem Kongo, der derzeit in Brüssel Menschenrechte studiert, war in den vergangenen knapp drei Wochen als Vertretungspfarrer in der Seelsorgeeinheit Eutingen zur Unterstützung von Pfarrer Beda Hammer eingesetzt. Seine lockere und unkomplizierte Art kam bei den Menschen im Gäu gut an und der Pfarrer mit französischem Akzent gewann viele Sympathien. Auch die von Dorothea Burtscher, als sie mit ihm telefonisch die Liedtexte für das sonntägliche Orgelspiel abklären wollte.

Im Gespräch erwähnte der Priester, dass sein Name „Nguma“ in der afrikanischen Verkehrs- und Handelssprache Lingála „Große Python“ bedeuten würde. Auf seine wohl eher spaßig gemeinte Antwort, ob sie denn schon eine solche Schlage gesehen habe, antwortete Dorothea Burtscher: „Na klar, das sehe ich doch fast tagtäglich im Geschäft“. Dort, wo sie arbeite gebe es auch Löwen, Tiger, Affen, Elefanten und vieles mehr, woraufhin er attestierte, noch nie im Zoo gewesen zu sein, dies aber einmal gerne erleben würde. Kurzerhand lud die Chefsekretärin der Wilhelma Pfarrer Nguma ein, ihm am nächsten Morgen um 5.45 Uhr mit nach Stuttgart zu nehmen, um mit ihr einen Tag in der Wilhelma zu erleben.

Ein Blick hinter die Kulissen

Der Erlebnistag in dem Zoologisch-Botanischen Garten verlief hochinteressant für Pfarrer Nguma und er durfte natürlich auch hinter die Kulissen blicken. Beim Besuch im Terrarium bekam er von einem Tierpfleger die höchst seltene große, weiße Python mit einem Körpergewicht von etwa 20 Kilogramm um den Hals gelegt, was er mutig und ohne Angst geschehen ließ. Auch die Königsnatter, die Boa Constrictor und einen Leguan nahm er gerne in seine Hände und war fasziniert von den Reptilien, die so zahlreich in seiner Heimat in freier Natur leben.

Wilhelma im Kongo aktiv

Außerdem durfte Ambena noch die Okapis, die Waldgiraffen aus dem Kongo besuchen und war überglücklich, dass ihm dieser Zoobesuch so unkompliziert ermöglicht wurde. Die Wilhelma in Stuttgart setzt sich weltweit für den Schutz von Pflanzen und Tieren ein. Auch im Heimatland des Pfarrers unterstützt sie die sogenannten Congohounds, das Spürhundeteam der Gorilla-Ranger des Virunga Nationalparks bereits seit dem Jahr 2012. Durch die Arbeit der Hundestaffel können nun erstmals die Wilderer von der ausgelegten Schlinge bis zu ihrem Lager zurückverfolgt und dingfest gemacht werden. Da Pfarrer Nguma Ambena aus dem Kongo kommt, freute er sich besonders über die gute Arbeit, die die Wilhelma im dortigen Nationalpark leistet.

In seinem letzten Gottesdienst am vergangenen Sonntag beim Fest der Taufe des Herrn in Göttelfingen verabschiedete sich Pfarrer Prosper Nguma Ambena aus der Seelsorgeeinheit und hoffte, dass er Eutingen irgendwann einmal wieder besuchen dürfe. Die Christen im Gäu würden sich bestimmt darüber freuen.

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Erstellt:
13.01.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 13.01.2018, 01:00 Uhr

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