Rottenburg

Altbekannte Spaltung

Der Historiker Lucius Teidelbaum hielt in der Rottenburger Volkshochschule einen Vortrag über den Kopp-Verlag („Gute Geschäfte mit der Angst“, 10. Oktober, Rottenburger Seite).

19.10.2018

Von Klaus Linsenbold, Rottenburg

Am 8. Oktober besuchte ich den Vortrag. Danach fragte ich mich: Welchen Informationsgehalt hatte der Vortrag, was haben die 39 Besucher (nicht 60) mit nach Hause genommen? Dasselbe gilt für ihren Artikel. Wenn eine sinnentleerte Spaltung in rechts und links so wichtig ist, warum wurde dann weder in der Vorstellung des Referenten noch in ihrem Artikel benannt, dass seine Bücher im Unrast-Verlag erschienen, welcher bereits im Verfassungsschutzbericht des Bundesinnenministeriums wegen linksextremer Veröffentlichungen erwähnt wurde?

Wir erfuhren viel Gesammeltes aus dem Internet, aus dem Zusammenhang gerissene Teilzitate, geschickt verpacktes Halbwissen (...). Wie zum Beispiel den Bereich von Medizin und Gesundheit. Wie oft war Herr Teidelbaum schon mit Krebspatienten konfrontiert, die auf Grund eines Buches des Kopp-Verlags nur noch Ingwer gegessen haben und glaubten, dies würde sie heilen? Übrigens finde ich es als Arzt wichtig, sich auch alternativmedizinisch zu informieren, da durchaus Synergien geschaffen werden können. Nur durch Menschen, die Denkverbote über gängige Grenzen hinaus durchbrochen haben, konnte wahre Innovation entstehen.

Fazit: Wir erleben die altbekannte Spaltung in rechts und links und das Aberkennen von Eigenverantwortung, Bewusstsein und Menschenfreundlichkeit all derer, die sich alternativ informieren. Ich informiere mich gerne alternativ – nicht aus Angst, sondern aus Interesse.

Zum Artikel

Erstellt:
19.10.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 38sec
zuletzt aktualisiert: 19.10.2018, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Aus diesem Ressort