Freudenstadt · Jubiläum

Einst Juz und heute Kijuz

Das Freudenstädter Kinder- und Jugendzentrum in der Forststraße 23 wird 50. Gesucht werden aus diesem Anlass Erinnerungen und Anekdoten.

24.01.2022

Von NC

Im Coronasommer legten Kijuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Strand hinter dem Haus in der Forststraße 23 an. Privatbild

Im Coronasommer legten Kijuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Strand hinter dem Haus in der Forststraße 23 an. Privatbild

Am 22. Januar 1972 wurde das gegenüber des Stadtbahnhofs gelegene Jugendzentrum eröffnet. Damit zählt die Einrichtung in der Forststraße 23 zu einer der ältesten dieser Art in Deutschland.

Für Generationen von Freudenstädtern war der Murgtäler Hof, wie das Haus anfänglich hieß, Treffpunkt, Wohnzimmer und Heimat, heißt es in einer Pressemitteilung. In den fünf Jahrzehnten wurde in der Forststraße 23 gefeiert, diskutiert, gewerkelt, getöpfert, fotografiert, es gab Konzerte, Partys und vieles mehr. Und wie es sich für ein Jugendhaus gehört, gab es immer wieder auch Kontroversen.

Das Kijuz-Team bittet nun alle Freudenstädter, die eine Verbindung zum Kinder- und Jugendzentrum (Kijuz) hatten oder noch haben, die Erinnerungen von ihren Erlebnissen im Haus mitzuteilen. „Erzählen Sie Ihre Lieblingsgeschichten und Anekdoten aus Ihrer Zeit in der Forststraße 23“, fordert das Team auf. Aus kurzen Texten und Fotos soll eine Videodokumentation produziert werden, zusammen mit Fotos und anderen Dokumenten aus den 50Jahren des Bestehens. Der Film soll dann zum Abschluss des Jubiläumsjahres gezeigt und auf der Webseite des Kijuz veröffentlicht werden.

Die Geschichte des Hauses

Auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Gerhard Wolf war das Gebäude des ehemaligen Hotels „Murgtäler Hof“ zunächst 1969 von der Stadt gekauft worden, um dort ein Haus für „sinnvolle Freizeitgestaltung“ zu eröffnen. Der erste Partner für die städtische Jugendarbeit war damals der Kreisjugendring. In der Anfangsphase waren es dann auch vornehmlich im Kreisjugendring organisierte Gruppen, die das Haus belegten.

Um auch der nichtorganisierten Jugend einen Zugang zum Haus zu ermöglichen, wurde 1973 der Förderverein Jugendzentrum gegründet, der sich als Gegenpol zum Kreisjugendring verstand. Ziel war es, das Haus für alle Jugendlichen zu öffnen. Zehn Jahre später ging das Haus dann in städtische Trägerschaft über.

Das Kijuz in der Forststraße 23 ist eine der ältesten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Archivbilder: Monika Schwarz

Das Kijuz in der Forststraße 23 ist eine der ältesten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Archivbilder: Monika Schwarz

In den 80er Jahren war die Forststraße 23 Anlaufstelle für politisch und kulturell engagierte Jugendliche. Ab 1986 entwickelte das Jugendhaus ein eigenes Angebot für Kinder. Ende der 1980er Jahre zogen die Kulturinitiative und verschiedene Schauspiel- und Künstlergruppen ein. Das Haus entwickelte sich zur Plattform für Schauspiel, Kunst und Kultur.

Anfang der 90er Jahre zog dann die Punkszene ein und organisierte Veranstaltungen gegen Ausländerfeindlichkeit sowie Demonstrationen. 1993 gründete sich das Freie Radio Freudenstadt und bekam von der Stadt die Räume im Obergeschoss des Hauses, aus denen es bis heute sendet.

Im Jahr 2000 stellte die Stadt dann auf Betreiben des damaligen Oberbürgermeisters Erwin Reichert eine Jugendreferentin an. Ziel war es, die Zuständigkeit für die Kinder- und Jugendarbeit in Freudenstadt an einer Stelle zu bündeln. Es wurde die erste Konzeption erstellt, die zunächst 2010 überarbeitet wurde und die aktuell weiterentwickelt wird.

120 Angebote für die Ferien

2001 organisierte das damalige „Juz“ das erste Sommerferienprogramm in Zusammenarbeit mit Vereinen und Organisationen der Stadt. Das Programm findet seitdem jedes Jahr statt, zuletzt mit rund 120 Angeboten während der Ferien. 2007 wurde aus dem Jugendzentrum Juz das Kinder- und Jugendzentrum Kijuz und aus dem Stadtjugendreferat das Kinder- und Jugendreferat.

Start auf Mai verschoben

Im Jubiläumsjahr 2022 sind über das ganze Jahr verteilt zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen in der Forststraße 23, aber auch außerhalb geplant. Der Startschuss zu den 50-Jahre-Feiern war ursprünglich für Januar geplant, aufgrund der aktuellen Corona-Lage wurde er nun jedoch auf Mai verschoben. Weitere Infos veröffentlicht das Kijuz demnächst auf der Webseite www.kijuz.de.

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Erstellt:
24.01.2022, 16:40 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 42sec
zuletzt aktualisiert: 24.01.2022, 16:40 Uhr

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