Violine gegen Violencia, Musikinstrument gegen Waffen, wer wird am Ende siegen?

El violin

Violine gegen Violencia, Musikinstrument gegen Waffen, wer wird am Ende siegen?

24.11.2015

Von ust

El violin

Vater, Sohn und Enkel verdienen ihr Geld als Straßenmusiker und sind auf Seiten oder gehören zu den Guerilleros. Eines Tages macht das Militär das Dorf, in dem sie leben, nieder, vertreibt und tötet die Bevölkerung. Von nun an versucht der alte Don Plutarco, die Soldaten mit der Geige zu überlisten. Die Macht des Geigenspiels tritt gegen die Macht des Militärs an. Doch am Ende scheinen die Waffen stärker als das Instrument zu sein.

Der Film erzählt seine Geschichte in Schwarzweiß, den Part der Farbe überlässt er der Musik. Neben dem Spiel der „Violín? wird man also auch Zeuge des Spiels der „Violencia?. Die grieseligen Bilder erlauben größere Distanz zu dem mitunter grausamen Geschehen. Regisseur Francisco Vargas reizt die Gewaltszenen nicht bis zum Letzten aus. Vor dem Unerträglichen kommt der Schnitt oder heftet sich die Kamera an ein Detail. Die Geschichte spielt im Irgendwo und Irgendwann, sie legt keinen Wert auf historische oder dokumentarische Genauigkeit. Sie kann in Mexiko so gut spielen wie in Guatemala, Peru oder Kolumbien. Denn sie setzt an den Wunden Mittel- und Südamerikas an: der Vertreibung der Bauern und der militärisch abgesicherten Landnahme.

Zwischen den Fronten bewegt sich die Violine des einhändigen alten Mannes. Mit seiner Musik bezaubert er sogar den Militärkommandanten, durch sie bekommt dieser sogar kurzzeitig menschliche Züge. Das Ganze muss also zu einer Zeit spielen, in der noch keine Kofferradios auf der Welt waren.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 46sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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