Horb · Gewerbe

Elektromarkt rückt näher – Parkplätze sind ein Knackpunkt

Um den geplanten Elektro-Fachmarkt in Horb ist es still geworden. Von Stillstand könne jedoch keine Rede sein, sagt Wirtschaftsförderer Axel Blochwitz.

09.10.2019

Von Manuel Fuchs

Seit dem 6. März 2018 ist es gewissermaßen politisch offiziell: Im Gewerbegebiet Hohenberg soll sich ein Elektrofachmarkt ansiedeln – genauer: neben dem Gelände des Gartenfachmarkts Dehner. Damals hatte der Gemeinderat über eine Ausnahme vom Einzelhandelskonzept der Stadt entschieden, um dies zu ermöglichen.

Seither ist wenig Sichtbares passiert, inbesondere liegt das fragliche Flurstück immer noch so unberührt wie auf dem 19 Monate alten Foto oben.

Hinter den Kulissen habe sich jedoch einen Menge getan, wie Horbs Wirtschaftsförderer Axel Blochwitz der SÜDWEST PRESSE am Telefon versichert. Er vertrete die Stadtverwaltung gerade auf der Messe ExpoReal in München und werde in Kürze Gespräche mit dem Investor, dem potenziellen Marktbetreiber und dem benachbarten Unternehmen Dehner führen, um Feinheiten in den Vertragsentwürfen abzustimmen. Einer der Knackpunkte ist die Parkplatzsituation: Angestrebt ist eine Überlappung, also eine durchgehende Fläche mit Parkmöglichkeiten vor beiden Geschäften. Die dabei entstehenden „unterschiedlichen Besitz- und Berechtigungsverhältnisse“, wie Blochwitz es in feinstem Amtsdeutsch bezeichnet, müssten allerdings vorher geklärt und in Verträgen fixiert sein, damit alle Vertragspartner hinterher handlungsfähig sind. Das Baurecht sehe eine bestimmte Anzahl von Parkplätzen vor, die sich aus Art und Größe des Geschäfts ergeben.

Komplizierte Verhandlungen

Dass sich das Verfahren ungewöhnlich lange hinziehe, sieht auch Blochwitz: Zwischendrin waren die Gespräche sogar einmal abgebrochen. Man habe dann mit einem anderen Elektromarkt-Betreiber verhandelt, dann habe sich der erste doch wieder für das Gelände interessiert. Blochwitz sieht eine Herausforderung in der schwierigen Marktsituation: „Der Onlinehandel tut solchen Märkten richtig weh“, meint er. Deshalb sei eine Entscheidung für einen neuen Standort gründlich abzuwägen. Die Recherche zu den Elektromarkt-Ketten (siehe Kasten) bestätigt das: Die meisten unterhalten weniger Filialen als im Vorjahr (siehe Artikel vom 6. Juli 2018).

„Wir haben unser Einzelhandelskonzept weiterentwickelt“, meint Blochwitz. Der Betreiber des künftigen Markts sei nicht mehr an die Einschränkung „kleinflächig“ gebunden, sondern könne bei Bedarf darüber hinaus gehen und mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche betreiben. „Vielleicht hat das den Ausschlag gegeben“, mutmaßt Blochwitz.

Noch gehört das Gelände der Stadt Horb. Ein Investor möchte es kaufen und an den Betreiber eines Elektromarkts vermieten beziehungsweise verpachten. Auf die Frage, ob er in Sachen Elektromarkt guter Dinge für das Weihnachtsgeschäft 2020 sei, lacht Blochwitz: „Sie dürfen einem Wirtschaftsförderer diese Frage nicht stellen. Der ist immer guter Dinge.“ Doch den genannten Zeitrahmen hält er tatsächlich für realistisch.

Dieses Foto vom Gelände neben dem Gartenbaumarkt Dehner ist 17 Monate alt. Viel hat sich seither dort nicht geändert. Archivbild: Manuel Fuchs

Dieses Foto vom Gelände neben dem Gartenbaumarkt Dehner ist 17 Monate alt. Viel hat sich seither dort nicht geändert. Archivbild: Manuel Fuchs

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*in Deutschland

** kürzeste Fahrstrecke ab
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