Schulen

Eltern fordern neues Votum zu Schulfusion

Dürrenmettstetter Initiative ist „schockiert“ über Ratsbeschluss. Robert Trautwein: „Zeitpunkt und Inhalt überraschen mich“.

23.03.2018

Von cap

Die mehrheitliche Entscheidung des Ortschaftsrats Dürrenmettstetten, die Lindenschule aufzugeben und ab dem Schuljahr 2019/20 beide Schulen in Hopfau zusammenzulegen (wir berichteten), stößt bei einigen Eltern auf Unverständnis.

In einem Brief an die Mitglieder des Gremiums, der unserer Zeitung vorliegt, schreiben Marion und Joachim Pfau: „Wir sind schockiert über das Ergebnis von gestern Abend“. Die Unterzeichner berufen sich auf die Aussage des Hopfauer Schulleiters Karl Stephan, dass eine Zusammenlegung die Lage für die Kinder nicht unbedingt verbessern werde.

Die Verfasser fordern, dass bei einer Fusion zumindest in den Kernfächern Deutsch und Mathematik nach Jahrgangsstufen getrennt unterrichtet werden sollte.

Aus Sicht des Ehepaars Pfau wären hierfür drei Klassenzimmer nötig, was baulich in Hopfau derzeit aber nicht gegeben sei.

Die Eltern aus Dürrenmettstetten fordern daher einen neuen Beschluss des Ortschaftsrats. „Das Ziel sollte sein, dass unsere Kinder den jahrgangserforderlichen Deutsch- und Matheunterricht erhalten können, was im Moment nicht gegeben ist und nur durch eine Zusammenlegung der Schulstandorte nicht erreicht wird.“

Für Standort Dürrenmettstetten

Eine Verbesserung erhoffen sich die Unterzeichner auch bezüglich der Lehrerversorgung. „Es kann nicht sein, dass es erlaubt ist, mit nur einem Erwachsenen in einem Schulhaus zu agieren“, ärgern sich Joachim und Marion Pfau. Bei einer Zusammenlegung sollten auf jeden Fall mindestens zwei Lehrkräfte vor Ort in der Schule sein.

Nicht einverstanden sind die Eltern mit dem Votum für den Standort in Hopfau: „Falls es zur Zusammenlegung der zwei Schulen kommen sollte, sollte der neue gemeinsame Schulstandort in Dürrenmettstetten und nicht in Hopfau sein“, schreiben Pfaus.

Als Vorzüge der Lindenschule sehen die Protestführer, dass es dort – unter Einbeziehung der Schulküche – drei Klassenzimmer und gegebenenfalls genug Platz durch Miteinbeziehung der derzeit vermieteten Wohnung gibt. Ein PC-Raum, ein zweites Lehrerzimmer und eine Lehrerküche könnten auch ins Obergeschoss verlagert werden. Bei drei Klassenzimmern könne der getrennte Unterricht wenigstens für eine Jahrgangsstufe im Kernfach getrennt abgehalten werden.

„Neuen Plan entwickeln“

Die Initiatoren erhofften sich zudem, dass der Ortschaftsrat Hopfau gegen den Fusions-Beschluss stimmen würde – vergeblich, wie das Votum vom Mittwochabend zeigte (siehe den Artikel hierzu).

„Wir sollten gemeinsam einen neuen Plan entwickeln, der pädagogisch sinnvoll ist“, fordern Marion und Joachim Pfau. Angesichts des aktuellen Lehrermangels sei es an der Zeit, „gesamtstädtisch darüber zu beraten, ob es sinnvoll ist, alle kleinen Grundschulen zu Außenstellen zu machen“. Dies ist allerdings gar nicht geplant.

Die Briefeschreiber fordern zudem den Sulzer Gemeinderat auf, den aktuellen Beschluss zu verwerfen und bitten um eine gesamtstädtische Beratung mit dem Ziel, „dass alle Grundschulkinder im Stadtgebiet dieselben Gegebenheiten für pädagogisch sinnvollen Deutsch- und Mathematik Unterricht für die jeweilige Jahrgangsstufe erhalten“.

Ortsvorsteher Robert Trautwein zeigte sich gestern vom Inhalt und Zeitpunkt des Schreibens „überrascht und irritiert“.

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Erstellt:
23.03.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 23.03.2018, 01:00 Uhr

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