Eltern wünschen sich Wasserspielplatz

Mit einem selbstgedrehten Film über spielende Kinder aus Glatt hatte sich der Förderverein Jugendclub im Frühling bei der Aktion „Spielplatz schöner machen“ des Lebensmittelmarktes „Edeka“ beworben. In dem Kurzfilm wird durch einige Jungen und Mädchen gezeigt, dass der aktuelle Zustand der Spielgeräte im Schlossgarten zu wünschen übrig lässt. Der Bewerbung mussten die Mütter und Väter auch noch eine Beschreibung, den Standort und einen groben Finanzplan für die Verschönerung beifügen.

All das haben die Glatter getan, und nach der Sichtung aller über 130 eingereichten Beiträge Ende Juni wählte die Jury die Einsendung aus dem zweitkleinsten Sulzer Stadtteil für die Finalrunde.

Das Online-Voting hatte am 10. Juli begonnen, und die Eltern rührten seither kräftig die Werbetrommel, dass jeden Tag möglichst viele Menschen für Glatt stimmen sollten – schließlich winken als erster Preis 50000 Euro.

Für die Plätze zwei bis neun macht „Edeka“ immerhin jeweils 5000 Euro für die Verschönerung des Spielplatzes locker.

Die Abstimmung im Internet sollte am 6. August enden – doch die Initiatoren haben die Aktion am Dienstag abblasen beziehungsweise von vorne beginnen lassen müssen. Der Grund: Online-Manipulation durch Hacker. Der Konzern schreibt dazu: „Zu unserem Bedauern mussten wir feststellen, dass die Abstimmung vermehrt durch Maßnahmen beeinflusst wurde, die einzelne Teilnehmer benachteiligen.“ Die Konsequenz: „Im Sinne eines fairen Wettbewerbs für alle Teilnehmer werden wir das bisherige Verfahren ändern“. Konkret bedeutet dies, dass die Abstimmung am heutigen Mittwoch, 19. Juli, um Mitternacht nochmal neu gestartet wird. Die Stimmabgabe wird mit Abfrage einer E-Mail-Adresse abgewickelt. Bitter für Glatt: Die bislang abgegebenen Stimmen werden wieder auf Null gesetzt.

Die Eltern geben jedoch nicht auf und werben im Vorfeld des heute neu beginnenden Votings umso eifriger um Stimmen.

Liane Voll, Mitglied des Glatter Ortschaftsrats und eine der Initiatorinnen für die Teilnahme am Wettbewerb mit dem Kurzfilm, hat auch schon ganz konkrete Vorstellungen, wofür das gewonnene Geld in Glatt im Falle eines Sieges eingesetzt werden soll: „Wir wünschen uns mehr Spielgeräte für den Schlossgarten, da hier auch immer viele Touristen sind und die Wartezeit am Wochenende oft lang ist“, teilt Voll mit.

Kletterschiff und Fitnessgeräte

Die Eltern regen zudem an, das Wasser mehr miteinzubeziehen und schlagen einen Wasserspielplatz oder ein Kletterschiff vor. Weitere Ideen sind eine Tischtennisplatte auch für größere Kinder oder Erwachsene und Outdoor-Fitnessgeräte wie in Holzhausen.

Sobald die Abstimmung wieder startet, werden die Glatter losklicken, in der Hoffnung, Geld für die Spielplatzverschönerung zu gewinnen – diesmal möglichst ohne Schummler.