Bundesliga

Emotion schlägt Taktik

Hamburgs Trainer Gisdol erteilt Nagelsmann, seinem Nach-Nachfolger in Hoffenheim, eine Lektion.

10.04.2017

Von SID

Der Geislinger in Diensten des HSV: Markus Gisdol. Foto: dpa

Der Geislinger in Diensten des HSV: Markus Gisdol. Foto: dpa

Hamburg. Die schmerzhafte Lektion von Markus Gisdol nahm Julian Nagelsmann sportlich. „Die Stimmung im HSV-Stadion ist schon fast ein Alleinstellungsmerkmal. Leider waren wir sehr seit weg von 100 Prozent Emotionalität“, so bekannte der hochgelobte Jungtrainer von 1899 Hoffenheim nach der 1:2-Niederlage beim Hamburger SV.

Der turbulente Spielverlauf offenbarte, dass der 29-Jährige auch selbst immer noch ein Lernender ist. Mit wuchtiger Körperlichkeit, schierer Präsenz und einer Menge Adrenalin in den Adern warfen die nach wie vor abstiegsbedrohten Platzherren alle taktischen Überlegungen Nagelsmanns über den Haufen, eine Neujustierung gelang ihm nicht.

Geradezu genussvoll erklärte Gisdol, Nagelsmanns Vorvorgänger in Hoffenheim, nach dem achten Heimspiel der Norddeutschen nacheinander ohne Niederlage, wie er die Pläne des jungen Kollegen durchkreuzen konnte. „Wir konnten unsere technische Unterlegenheit nur durch totales Pressing kompensieren. Das war riskant, aber dieses Wagnis mussten wir eingehen“, sagte Gisdol, der 47-Jährige Schwabe in Diensten des HSV.

Hunt macht den Unterschied

Zur Wahrheit auf dem Platz gehörte aber auch, dass die Hamburger in Aaron Hunt den Mann auf dem Rasen hatte, der den Unterschied ausmachte. Der Ex-Nationalspieler verwandelte einen Freistoß und schloss 15 Minuten vor dem Ende einen Konter mustergültig ab. Entscheidend für den Erfolg war jedoch der geradezu archaische Überlebenswille des Bundesliga-Dinos. Und voran ging bei den Hanseaten Kapitän Gotoku Sakai: „Wir haben auf dem Platz nie auch nur ein Prozent nachgelassen. Diese unglaubliche Stadionatmosphäre gibt uns eine wahnsinnige Kraft.“

Hoffenheims Torwart Oliver Baumann kam bei seiner Spielanalyse interessanterweise zur gleichen Erkenntnis wie sein Trainer: „Wir haben zu wenig Emotionen auf den Platz gemacht, deshalb war die Niederlage verdient, aber auch unnötig.“ sid

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Erstellt:
10.04.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 51sec
zuletzt aktualisiert: 10.04.2017, 06:00 Uhr

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