Forschung

Empfinger Zündung senkt Spritverbrauch

Professor Li Yilong und seine Studenten des „Yantai Engineering & Technology College“ (YETC) sind während ihrer Studien- und Orientierungsreise durch Deutschland am Innovationscampus Empfingen eingetroffen.

12.12.2018

Von NC

Empfinger Zündung senkt Spritverbrauch

Rund 8000 Kilometer haben sie bislang zurückgelegt: Auf Einladung von Professor Ulf-Rüdiger Müller vom Campus Horb der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) informierten sich angehende Wissenschaftler und Ingenieure über den Stand der Forschung auf dem Gebiet der Mikrowellenzündung.

Die Gruppe wurde von den Rektoren des Eduard-von-Hallberger-Institut (EHI), Wang Zhen, und Dr. Friedrich Bergler begleitet, die auch als Dolmetscher im Einsatz waren. Das Thema Mikrowellenzündung und die damit verbundene Treibstoff- und Schadstoffreduzierung stieß auf großes Interesse: China hat sich bereits heute zum weltweit größten Fahrzeugmarkt entwickelt. Für 2025 wird ein jährliches Produktionsvolumen von 30 bis 35 Millionen Autos erwartet. Das entspricht etwa der gemeinsamen Produktion von Europa und Japan.

Obwohl China einer der Treiber auf dem Gebiet der Elektromobilität ist, setzen die Entwickler der großen Hersteller wie FAW (First Automotive Works) auf hocheffiziente Ottomotoren. Speziell die chinesischen Ballungsräume sind mit Abgasen stark belastet. Das führt zu gesetzlichen Regelungen: Ergebnis ist das ‚China 6‘-Gesetz zur Luftreinhaltung, das als eines der weltweit anspruchsvollsten Emissionsgesetze gilt. Auch der Kraftstoffverbrauch soll schrittweise signifikant gesenkt werden. Die Flotten-Verbrauchsvorgabe wird in China bis 2020 auf 5,1 Liter pro 100 Kilometer abgesenkt.

Bis 2020 wollen die chinesischen Hersteller den Grenzwert im Flottenverbrauch durch einen Anteil von 75 Prozent an Ottomotoren und Getrieben inklusive 48-Volt-Technik und mit einem Anteil von 19 Prozent an fahrwiderstandsoptimierten Fahrzeugen erreichen. Lediglich sechs Prozent der Fahrzeugflotte werden aus Elektrofahrzeugen oder Brennstoffzellenfahrzeugen bestehen. MWI-Technologie kann hier einen wichtigen Beitrag zur Senkung von Kraftstoffverbrauch und Emissionen im Ottomotor liefern. MWI-Vorstand Armin Gallatz und seine Mannschaft stellten den Stand der Entwicklung vor und demonstrierten, wie in einem Serienmotor sowohl Benzin als auch Diesel mit Mikrowellenzündung gestartet und hierbei sowohl Treibstoff eingespart als auch Schadstoffe gesenkt werden. „Das von MWI entwickelte, patentierte Zündverfahren ermöglicht, die neuesten EU-Vorgaben zu Verbrauch- und Schadstoffreduktion umzusetzen“, sagte Armin Gallatz. Er erläuterte ferner, dass für die Nutzung der Zündtechnologie bisherige Motorkonstruktionen nicht aufwendig angepasst werden müssen, da beim Benziner lediglich die Zündkerze gegen eine Mikrowelleneinkopplung getauscht wird. „Die Bündelung aller technischen Möglichkeiten zur Verbesserung von Effizienz und Schadstoffreduktion ist die Antwort auf heutige gesellschaftliche Herausforderungen und vordringliche Umweltprobleme“, so Professor Wolf Burger. „Dieser Besuch war für uns einer der Höhepunkte unserer Reise“, so Professor Li Yilong, der den Gastgebern dankte und meinte: „Wir kehren mit eindrucksvollen Informationen zurück.“

Empfinger Zündung senkt Spritverbrauch

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12.12.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 12.12.2018, 01:00 Uhr

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