Rottenburg

Endlich reinen Wein

Die Rottenburger Ratsfraktion BfH/Die Linke fordert von der Stadt eine weitere Kinderkrippe im Kreuzerfeld und einen „Runden Tisch“ für die Eltern („Der tatsächliche Bedarf zählt mehr als die Quote“, 18. September).

18.09.2012

Ein „städteplanerischer Irrsinn“ (OB Neher) ist es, Eltern mit kleinen Kindern mit der „Zukunftsmusik“ einer vagen Krippenplanung in der Klause oder im Weggental zu vertrösten. Nach Aussagen von Eltern, die südlich des Neckars wohnen und die aktuell einen Platz suchen, werden sie auf die Kita in Weiler verwiesen, obwohl sie kein Auto besitzen, oder auf die Privatkita Gescher. Kinder wachsen jetzt auf und brauchen einen Platz.
Es ist sehr fraglich, ob der Platz auf dem Hohenberg-Gelände für drei Gruppen unterdreijähriger Kinder reicht. Denn neben dem barrierefreien Gebäude sind für jedes Kind auch 10 bis 12 Quadratmeter Außenfläche vorgeschrieben. Wo ist diese Außenfläche bei der Klause? Warum weigert sich die Stadt mit Händen und Füßen, ihren Platz mit dem „großzügig dimensionierten“ Außengelände auf dem Kreuzerfeld (Standort-Broschüre) dafür zu nutzen? Warum erwähnt OB Neher das Kreuzerfeld mit keiner Silbe? Was wird verschwiegen? Die Stadt muss den neuen Familien auf dem Kreuzerfeld bei einem Runden Tisch endlich reinen Wein einschenken!
Zudem leben in Rottenburg Menschen aus 106 Nationen, Religionen und Kulturen. Viele religiöse Kitas leisten hervorragende pädagogische Arbeit. Aber die Stadt ist verpflichtet, allen Eltern ein weltanschaulich und religiös neutrales Platzangebot zu machen und sie nicht zu einer Privatkita oder religiösen Erziehung zu zwingen. Die Stadt hat aufgrund von Steuermehreinnahmen genug Geld und legt in diesem Jahr über neun Millionen Euro zurück. In der Planung und Realisierung dieser Aufgabe muss ihre „nächste Baustelle“ liegen, anstatt Eltern zynisch auf Plätze in Teilorten zu verweisen!

Dr. Emanuel Peter,

Stadtrat der Linken,

Rottenburg, Zieglerweg 3