Freudenstadt · Versorgung

Energiekrise treibt die Preise

Die Stadtwerke Freudenstadt erhöhen die Erdgaspreise zum 1. Oktober 2022 um bis zu 10,79 Cent pro Kilowattstunde.

19.08.2022

Von NC

Die Erdgaspreise für Kunden der Stadtwerke Freudenstadt steigen zum 1. Oktober 2022 je nach Tarif um 3,63 Cent pro Kilowattstunde brutto beziehungsweise um bis 10,79 Cent pro Kilowattstunde. Das geht aus einer Pressemitteilung des Stadtwerke Sprechers Christian Schebetka hervor. „Wir bedauern, diese Erhöhungen an unsere Kunden weitergeben zu müssen“, erklärt demnach Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Günther. „Der Energiemarkt und die gesetzlichen Beschlüsse lassen uns jedoch keine andere Wahl.“

Zur Finanzierung der erheblichen Mehrkosten für die Gasbeschaffung, infolge der verringerten Gaslieferungen aus Russland, hat der Gesetzgeber die Einführung von zwei neuen Umlagen zum 1.Oktober beschlossen. Diese müssten nun kurzfristig durch die Verbraucher über den Gaspreis mitgetragen werden: Dies ist zum einen die Gasbeschaffungsumlage, die die Ersatzbeschaffungskosten der Gasimporteure refinanziert. Die Höhe liegt bei 2,879 Cent pro Kilowattstunde. Zum anderen eine Gasspeicherumlage, mit der die Befüllung der Gasspeicher für den Winter finanziert wird. Deren Höhe beträgt 0,070 Cent pro Kilowattstunde .

Von den neu eingeführten Umlagen und der sich ebenfalls zum 1.Oktober geänderten Bilanzierungsumlage (0,68 Cent pro Kilowattstunde brutto) sind alle Gaskunden betroffen.

Vervierfachung der Börsenpreise

Aufgrund der unterschiedlichen Beschaffungszeitpunkte und der gesetzlichen Informationsfristen ergeben sich jedoch unter Einbeziehung der Erdgasbezugskosten zum 1. Oktober unterschiedliche Tariferhöhungen. So sind Erdgasvertragskunden, mit Vertragsbeginn vor dem 1. April 2022, neben den genannten Umlagen nun auch von der immensen Steigerung der Beschaffungskosten am Energiemarkt betroffen.

„Die Börsenpreise in sind in den letzten Monaten förmlich explodiert“, sagt Günther. Diese hätten sich gegenüber November 2021 geradezu vervierfacht. Ein Teil der gestiegenen Kosten könne noch durch die langfristige und über mehrere Tranchen ausgerichtete Beschaffungsstrategie der Stadtwerke kompensiert werden. Dennoch sei eine Erhöhung im Vertragskundenbereich um 7,16Cent pro Kilowattstunde zum 1. Oktober gegenüber den Kunden „unausweichlich“.

Im Bereich der sogenannten Grundversorgung wurden die erhöhten Bezugskosten bereits im Rahmen einer Anpassung zur Jahresmitte weitergegeben. Die Grundpreise bleiben in allen Tarifen stabil. Alle Kunden werden per Brief über die konkreten Preisanpassungen informiert. Die von der Bundesregierung geplante Senkung der Mehrwertsteuer wird von den Stadtwerken automatisch vorgenommen.

Auch in der Zukunft muss, nach derzeitigem Stand, weiter mit steigenden Energiepreisen gerechnet werden, sollte sich die Situation am Energiemarkt nicht deutlich entspannen, erklärt Stadtwerke-Chef Günther.