Uni Tübingen

Engagiertes Plädoyer: Von der Leyen hielt Rede des Jahres

Das Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen verleiht die Auszeichnung „Rede des Jahres 2019“ an Ursula von der Leyen.

13.12.2019

Von ST

Ursula von der Leyen. Bild: © EU/Jennifer Jacquemart

Ursula von der Leyen. Bild: © EU/Jennifer Jacquemart

Sie erhält die Auszeichnung für ihre Wahlrede vor dem Europäischen Parlament am 16. Juli 2019. Die Rede sei, so heißt es in einer Pressemitteilung der Universität, „ein eindrucksvolles und glaubwürdiges Bekenntnis zu Europa, ein Beweis für die Integrationskraft der Idee Europa und ein engagiertes Plädoyer für eine europäische Wertegemeinschaft“, so die Jury in ihrer Begründung.

Ursula von der Leyen hatte nicht die besten Ausgangsbedingungen für ihre Bewerbung zur EU-Kommissionspräsidentin. Bis zur Abstimmung (383 von 747 Stimmen) war offen, wie sich das Europäische Parlament entscheiden würde. In ihrer halbstündigen, in drei Sprachen gehaltenen Rede (Französisch, Englisch, Deutsch) kämpfte sie für eine Erneuerung Europas und bezog Position zu aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und Brexit. Sie bezeichnete die Einigung Europas als ein „gewaltiges Werk“ und beschwor das Parlament, Europa zu stärken. Den Klimaschutz nannte sie eine zentralen Herausforderung und warb für einen „Green Deal“. Ihr Fazit: „The world needs more Europe“.

Ihren Einsatz für Europa leitet sie aus der eigenen Biographie ab: „Deshalb bin ich in Brüssel geboren und Europäerin gewesen, bevor ich später gelernt habe, dass ich Deutsche bin und Niedersächsin.“

Probleme und Schwierigkeiten sparte sie in ihrer Rede nicht aus und zitierte ihren Vater Ernst Albrecht, von 1976 bis 1990 Ministerpräsident von Niedersachsen: „Europa ist wie eine lange Ehe. Die Liebe wird nicht größer als am ersten Tag, aber sie wird tiefer.“

Auszeichnung seit 1998

Die Auszeichnung „Rede des Jahres“ wird seit 1998 vom Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen vergeben und ging seitdem unter anderem an Margot Käßmann, Marcel Reich-Ranicki und Navid Kermani. Mit diesem Preis würdigt das Seminar für Allgemeine Rhetorik jährlich eine Rede, die die politische, soziale oder kulturelle Diskussion entscheidend beeinflusst hat.

Zum Artikel

Erstellt:
13.12.2019, 11:17 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 54sec
zuletzt aktualisiert: 13.12.2019, 11:17 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter los geht's
Nachtleben, Studium und Ausbildung, Mental Health: Was für dich dabei? Willst du über News und Interessantes für junge Menschen aus der Region auf dem Laufenden bleiben? Dann bestelle unseren Newsletter los geht's!