Sponsored Post

Enormer digitaler Medienkonsum – Werden wir alle zu Cyborgs?

Der moderne Mensch macht sich immer mehr von der ihn umgebenden Technik abhängig. Als Teil eines solchen Mensch-Maschine-Komplexes nimmt natürlich auch der digitale Medienkonsum immens zu.

21.06.2018

Ob wir demnächst alle zu Cyborgs werden, damit beschäftigt sich der Wissenschaftszweig der Cyborg-Anthropologie. Er untersucht ethnographisch die Grenzen zwischen Mensch und Maschine, die spezifisch für das 21. Jahrhundert sind.

 Sieht so die Zukunft aus? Smartphone und Smart City, drahtlose Kommunikationsnetzwerke, Internet der Dinge, Cyber-Physische Systeme und neue Technologien der Informationskommunikation. Bild: metamorworks – 467875013 / Shutterstock.com

Sieht so die Zukunft aus? Smartphone und Smart City, drahtlose Kommunikationsnetzwerke, Internet der Dinge, Cyber-Physische Systeme und neue Technologien der Informationskommunikation. Bild: metamorworks – 467875013 / Shutterstock.com

Vor allem die Mobiltechnologie hat die Nutzungsgewohnheiten in Bezug auf den Medienkonsum der Verbraucher nachhaltig verändert. Im Jahr 2011 lag der mobile Medienkonsum gerade mal bei 5 Prozent. Die große Verbreitung von Smartphones ab 2007 und Tabletcomputer ab 2010 sowie die schnellen mobilen Datennetze ließen den mobilen Medienkonsum im Zeitraum von 2010 bis 2016 mit Zuwachsraten von 44 Prozent auf 19 Prozent im Jahr 2016 ansteigen. Die jährliche Studie Media Consumption Forecasts von Zenith prognostiziert für das Jahr 2019 einen Anteil des mobilen Medienkonsums von 26 Prozent.

Medienkonsum weiter ansteigend

Der Anstieg des mobilen Medienkonsums ist zwar nicht mit einem proportionalen Abfall konventioneller Medien wie Printmedien, Fernsehen oder Hörfunk verbunden, geht aber doch zu deren Lasten. Der Grund dafür ist, dass das Internet den Konsum von Medienangeboten in den letzten Jahren allgemein deutlich verstärkt hat. Das veränderte Nutzungsverhalten hat zudem zu einer Verwischung der einzelnen Medienkanäle gesorgt. Während konventionelle Medien vor der Einführung des Internets hauptsächlich zu Unterhaltungszwecken, Information und Nachrichten genutzt wurden, kommen bei den mobilen Medienangeboten noch Recherche (Google), Kontakte knüpfen (Facebook und andere soziale Netzwerke) sowie Kommunikation (WhatsApp, E-Mail, Messenger) hinzu. Die folgenden Zahlen gelten für den weltweiten Medienkonsum und geben einen Einblick in das Ausmaß mobiler Kommunikationsformen:

YouTube: 576.000 Stunden Videomaterial werden täglich hochgeladen

WhatsApp: 55 Milliarden Nachrichten werden täglich verschickt

• E-Mail: 281 Milliarden E-Mails werden pro Tag verschickt

Was früher einfach Arbeit hieß, heißt heute Medienkonsum

Es ist kein Wunder, dass die Publikums- und Rezipientenforschung der heutigen Generation einen höheren Medienkonsum bescheinigt, weil heute viel mehr Dinge mit Hilfe des Internets erledigt werden. Wer vor dreißig Jahren 1.000 Flyer benötigte, um sein Geschäft bekannter zu machen, musste diese aufwendig drucken lassen oder im Copyshop selbst Hand anlegen. Es war einfach Arbeit.

Die Digitalisierung hat solche Prozesse wesentlich vereinfacht. Heute kann jeder Flyer online drucken lassen und muss dabei nicht einmal das Haus verlassen, weil sie druckfrisch bis an die Haustür geliefert werden. Und betreibt dabei gleich noch Medienkonsum. Das Beispiel zeigt, dass allein die Verlagerung von Tätigkeiten ins Internet heute schnell zu Medienkonsum führen. Allein 2018 konsumiert eine durchschnittliche Person rund 479 Minuten pro Tag Medien. 1992 betrug die Zeit dafür noch 306 Minuten täglich.

Stationärer versus mobiler Medienkonsum

Im Jahr 2015 überstieg die mobile Internetnutzung erstmals die der Internetzugangsmedien Desktop und Laptop. In der Schweiz geschah dies bereits 2014. Für das Jahr 2017 haben Erhebungen ergeben, dass der mobile Anteil am gesamten Internetkonsum bereits bei 71 Prozent lag.

Trotz der rasanten Wachstumsraten des mobilen Medienkonsums in den vergangenen zehn Jahren erwarten Experten zum Ende der 2010er Jahre ein gewisses Maß an Sättigung. Das liegt in der Tatsache begründet, dass nun bereits 90 Prozent der Bevölkerung ein mobiles Endgerät besitzen und so kaum noch üppige Steigerungen beim mobilen Internetkonsum möglich sind.

Statistik: Befragte sollten die Frage beantworten, wie viel Zeit sie an einem durchschnittlichen Wochentag mit ihrem jeweiligen Endgerät im Internet verbringen.

Statistik: Befragte sollten die Frage beantworten, wie viel Zeit sie an einem durchschnittlichen Wochentag mit ihrem jeweiligen Endgerät im Internet verbringen.