Ent-Täuschung

09.12.2016

Von Corinna Stöffler

Tübingen rühmt sich, durch eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, diese zweimal in den Planungsprozess einzubeziehen. Wir wurden durch dieses Verfahren extrem getäuscht: Als im Februar die erste „Skizze“ vorgestellt wurde, haben wir zwar der bisher unbebauten Franzosenwiese nachgetrauert, fanden es aber wichtig, Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen. Daher beteiligten wir uns bewusst nicht am frühzeitigen Beteiligungsverfahren der Stadt. Scheinbar kamen anderswo viele Stellungnahmen, sodass diese geplanten Standorte, wie Herr Soehlke bei der Infoveranstaltung am 3. November bemerkte, von der Stadt nicht weiter verfolgt werden.

Bei uns hingegen (südlich der Stuttgarter Straße) wurde heimlich ein viertes Geschoss draufgesetzt und die Bruttogrundfläche von 1920 auf 4350 Quadratmeter erhöht. Ist das der Dank für die anfängliche Akzeptanz? Was lerne ich daraus? Muss ich erstmal immer gegen alles wettern, nur damit mir daraus kein Strick gedreht wird? Kann ich der Verwaltung noch trauen oder besser nicht? Pädagogisch betrachtet finde ich dieses Vorgehen nicht nachahmenswert! Muss ich ab sofort immer gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen, damit mir kein noch größeres Ei gelegt wird?

Bitte liebe Gemeinderäte, wertschätzen Sie doch bitte sowohl unsere Bereitschaft, Häuser in akzeptabler Größe wie anfangs geplant, zu bauen statt viergeschossigen Riesenbauten zwischen ein- und zweistöckigen Gebäuden als auch unser Hilfsangebot bei der Integration von einer angemessenen Personenanzahl.

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Erstellt:
09.12.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 09.12.2016, 01:00 Uhr

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