Horb · Leichtathletik

Entscheidung am letzten Anstieg

Timo Benitz von der LG Farbtex Nordschwarzwald gewinnt nach einem spannenden Zweikampf mit dem Tübinger Robert Baumann das Heimrennen beim Dornstetter Adventslauf. Beste Läuferin ist wie erwartet Elena Burkard.

23.12.2019

Von Maik Wilke

Bestes Laufwetter sieht anders aus: Bei Regen und Wind starteten die Athleten am gestrigen Sonntag in den Dornstetter Adventslauf. Bild: Ulmer

Bestes Laufwetter sieht anders aus: Bei Regen und Wind starteten die Athleten am gestrigen Sonntag in den Dornstetter Adventslauf. Bild: Ulmer

In den engen Kurven der Dornstetter Innenstadt musste Timo Benitz aufpassen, seinem Vordermann nicht in die Hacken zu laufen. „Ich habe immer gespürt, dass er dicht dran war, dass er mir im Nacken hängt“, sagte Robert Baumann kurz nach dem Zieleinlauf. Keine fünf Minuten und etwa 200 Meter zuvor fiel die Entscheidung: Auf dem letzten Anstieg zog der mehrmalige Deutsche Meister über 1500 Meter an, rannte an seinem stärksten Gegner vorbei und holte sich so den Sieg. Timo Benitz war bei seinem Heimlauf nicht zu schlagen – obwohl der Tübinger Baumann bis eben knapp vor Schluss richtig gut dagegenhalten konnte.

Nach den ersten beiden Runden des Laufs der Asse hatte sich an der Spitze eine Sechsergruppe gebildet, unter anderem noch mit dem Vorjahressieger Marco Kern. Doch der Schweizer, der wie Benitz für die LG Farbtex Nordschwarzwald läuft, konnte eine Tempoverschärfung ab der dritten Runde nicht mehr mitgehen. An der Spitze blieben vier Läufer übrig: Baumann, Paul Specht und Velten Schneider vom VfL Sindelfingen sowie eben Timo Benitz – der sich aber noch zurückhielt.

Gestern noch beim Skifahren

Ein wenig von den anderen verdeckt, hielt er lediglich Schritt, eine eigene Tempoforcierung hatte er nicht geplant. „Ich war richtig müde, dass habe ich vor allem in den Bergaufpassagen gespürt“, erklärte der 27-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Diese Müdigkeit war für ihn aber auch leicht zu erklären: „Gestern war ich zwei Stunden Skifahren und hab da richtig Gas gegeben. Bei dem scheußlichen Wetter wollte ich den Lauf dann nur noch irgendwie nach Hause bringen.“

Aus sechs mach zwei

Die Siegerzeit von 19.09 Minuten war bei den gestrigen Bedingungen mit Dauerregen, Kälte und Windböen tatsächlich zweitrangig. Wichtiger war für die Zuschauer, die trotz des schlechten Wetters nach Dornstetten kamen und sich unter den Dächern der Einkaufsläden vor dem Regen schützten, dass sie ein spannendes Rennen sahen. Und dafür sorgten vor allem Benitz und Baumann. Während zunächst sechs Läufer, und zu Beginn der dritten Runde noch vier Läufer die Spitze bildeten, kam das Duo einen Umlauf später allein um die letzte Ecke. Sie hatten die Sindelfinger Specht und Schneider abgeschüttelt, Lorenz Baum und Marco Kern waren noch weiter zurückgefallen.

Für Robert Baumann war zu diesem Zeitpunkt bereits klar, dass er in einem Schlusssprint keine Chance gegen Benitz haben wird. „Deshalb habe ich versucht ihn abzuschütteln, war mir aber auch unsicher, wie viel Tempo ich gehen kann, um dann nicht komplett einzubrechen“, erklärt Baumann. Dies sei ihm zuletzt bei einem Lauf in Darmstadt passiert. Als Benitz zu Beginn der Schlussrunde immer noch an den Fersen klebte, „hat sich das auch auf den Kopf ausgewirkt. Ich habe gedacht: Verdammt, der ist ja immer noch da“, sagt Baumann.

Intensiver Trainingslauf

200 Meter vor dem Ziel fiel dann die Entscheidung, als Benitz seinen Gegner stehen ließ. „Es war ein kurzer Antritt, aber da habe ich gemerkt, dass das reichen wird“, so der Sieger. Der Zweitplatzierte war dennoch mit dem Ergebnis zufrieden: „Ich hatte eine desaströse Cross-Saison. Daher habe ich den Lauf als intensives Training angesehen, um zu prüfen, wie mein Körper reagiert“, erklärt Baumann. „Vielleicht hätte ich in der Mitte des Laufs noch konsequenter aufs Tempo drücken sollen, aber das ist nach dem Rennen immer schwierig zu sagen.“

Beste Läuferin wurde indes – und nicht wirklich überraschend – Elena Burkard. Die Baiersbronnerin kam mit einer Zeit von 20.44 Minuten und damit Platz 15 ins Ziel; und damit dreieinhalb Minuten vor der zweitschnellsten Läuferin Kristin Sander vom Running Team Ortenau.

Bestes Laufwetter sieht anders aus: Bei Regen und Wind starteten die Athleten am gestrigen Sonntag in den Dornstetter Adventslauf. Bild: Ulmer

Bestes Laufwetter sieht anders aus: Bei Regen und Wind starteten die Athleten am gestrigen Sonntag in den Dornstetter Adventslauf. Bild: Ulmer

Über weite Strecken des Rennens gab Robert Baumann (links) vom LAV Stadtwerke Tübingen das Tempo vor, doch Timo Benitz von der LG Farbtex Nordschwarzwald gelang letztlich der entscheidende Antritt.

Über weite Strecken des Rennens gab Robert Baumann (links) vom LAV Stadtwerke Tübingen das Tempo vor, doch Timo Benitz von der LG Farbtex Nordschwarzwald gelang letztlich der entscheidende Antritt.

Zum Artikel

Erstellt:
23.12.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 52sec
zuletzt aktualisiert: 23.12.2019, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Prost Mahlzeit
Sie interessieren sich für gutes und gesundes Essen und Trinken in den Regionen Neckar-Alb und Nordschwarzwald? Sie wollen immer über regionale Gastronomie und lokale Produzenten informiert sein? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Prost Mahlzeit!