Basketball

Entscheidung um Meisterschaft vertagt: Tigers spielen 78:78 (54:43) gegen Vechta

Die Tigers Tübingen haben im Kampf um die Meisterschaft in der zweiten Basketball-Bundesliga mit 78:78 (54:43) gegen Rasta Vechta nur ein Unentschieden geholt. Wer Meister wird, zeigt sich daher erst am Sonntag.

02.06.2023

Von Hansjörg Lösel

Till Joenke (links/Tigers) gegen Robin Lodders (rechts/Rasta Vechta). Bild: Ulmer

Till Joenke (links/Tigers) gegen Robin Lodders (rechts/Rasta Vechta). Bild: Ulmer

Zeitreise in der Paul-Horn-Arena: Wie einst Branislav Ratkovica und Romeo Travis zu seligen Tübinger Bundesliga-Zeiten gegen Bamberg schlugen Gianni Otto und Bakary Dibba am Freitag der Uhr ein Schnippchen. 0,2 Sekunden waren noch auf der Uhr vor der Pause gegen Vechta. Otto spielte einen Lob-Pass, Dibba pritschte den Ball durch die Reuse - der Korb zum 54:43-Halbzeitstand im Final-Hinspiel um die Zweitliga-Meisterschaft zählt zu den besonderen Momenten der Vereinsgeschichte.

Die Entscheidung im Finale um den Titel der Pro A wurde allerdings vertagt.Vor 2474 Zuschauern in der diesmal nicht ausverkauften Arena kam Tübingen gegen das beste Team der Normalrunde zu einem 78:78 (54:43)-Unentschieden. Normalerweise folgt im Basketball dann eine Verlängerung, nicht aber bei dem besonderen Modus dieses ProA-Finals. Im Rückspiel am Sonntag (16 Uhr) in Vechta fällt die Entscheidung über die Meisterschaft.

Das hochspannende Duell brachte auch einen Vergleich der verschiedenen Ansätze: Bei Vechta besetzen ausschließlich US-Amerikaner die Ausländerplätze, Tübingen setzt auf europäischen Basketball mit Österreichern, Finnen und Dänen im Team. Topscorer der Partie war Joel Aminu für Vechta mit 32 Punkten, beste Werfer der Tigers waren Erol Ersek (15), Timo Lanmüller (14), Mateo Seric (11) sowie Bakary Dibba und Zac Seljaas (je 10)

Dass beide Teams den Aufstieg schon eingetütet hatten und es somit „nur“ noch um Ruhm und Ehre ging, konnte das Final-Hinspiel in der Anfangsphase nicht ganz kaschieren. Tübingen begann ungewohnt fahrig, leistete sich in den ersten fünf Minuten drei Ballverluste. Weil aber auch die Dreier fielen, führten die Tigers mit 22:15 (7. Minute). Doch Vechta zeigte, warum Rasta bestes Hauptrunden-Team geworden war. Joel Aminu, der die Serie gegen Gießen geprägt hatte, sorgte mit 9 Punkten im ersten Viertel für das 26:26 nach zehn Minuten. Der Ex-Hagener Aminu beschäftigte die Tigers-Defensive alleine, hatte schon zur großen Pause 21 Punkte auf dem Konto. Trotzdem setzte sich Tübingen vom 35:35 auf 46:38 ab. Zac Seljaas schlug sich mit Foulproblemen herum, dafür avancierte Timo Lanmüller mit 14 Punkten zum Topscorer. Und dank Dibba, der sich in einen regelrechten Rausch spielte, erhöhte Tübingen zum Seitenwechsel auf 54:43.

Vechta erhöhte im dritten Viertel die Intensität in der Verteidigung und war nach fünf Minuten bis auf einen Pnukt (56:55) dran. Aber auch Tübingen hielt physisch und kämpferisch dagegen - und war nach einem Sprungwurf von Andre Jones aus der Mitteldistanz zum 56:57 doch erstmals seit dem ersten Viertel wieder im Hintertreffen. Ersek brachte den Tigers mit einem Dreier aus der Ecke die Führung zurück - doch Zac Seljaas ließ sich von Ryan Schwieger blocken. Also legte Ersek gleich noch einen Dreier obendrauf zum 62:57 (28.).

Seljaas handelte sich in der letzten Aktion vor der Viertelpause noch ein Technisches Foul ein. Der US-Amerikaner reklamierte, bei seinem Wurf aus der Ecke gefoult worden zu sein. Aminu (nur vier Punkte im dritten Viertel) vergab den fälligen Freiwurf und brachte die Arena wieder so richtig auf Betriebstemperatur. Mit einer 64:59-Führung für Tübingen ging es in die letzten zehn Minuten. Seljaas blieb auch mit vier Fouls auf dem Parkett und fand spät doch noch zu seiner Form. Mit dem Dreier zum 72:63 hatte er erneut zweistellig gepunktet. Vechta konnte sich wieder auf Aminu verlassen, kam erneut auf einen Punkte (75:74) heran. Doch die Tübinger Defensive stand, wehrte mehrere Angriffe ab. Erseks fünfter Dreier des Abends brachte den Tigers ein kleines Polster, Tajuan Agee hielt dagegn. 80 Sekunden vor Schluss glich Vechta zum 78:78 aus. Für die Tigers vergaben Seljaas und Ersek, bei Vechta leistete sich ausgerechnet Aminu einen Ballverlust. 18 Sekunden blieben für den letzten Angriff. Seljaas übernahm Verantwortung, kam aber nicht durch.

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Erstellt:
02.06.2023, 21:38 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 56sec
zuletzt aktualisiert: 02.06.2023, 21:38 Uhr

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