Horb · Das Mittwochs-Interview

„Entschieden ist noch gar nichts“

Ümit Dagistan, Spielertrainer der SG Herzogsweiler-Durrweiler, erklärt im Gespräch, warum ihm gerade der Zwei-Punkte-Schnitt in der Fußball-Bezirksliga so wichtig ist.

04.12.2019

Von Sascha Eggebrecht

SG-Trainer Ümit Dagistan (links) ist mit der Entwicklung seines Teams zufrieden. Bild: Ulmer

SG-Trainer Ümit Dagistan (links) ist mit der Entwicklung seines Teams zufrieden. Bild: Ulmer

SÜDWEST PRESSE: Herr Dagistan, haben Sie die 0:1-Schlappe im Fußball-Bezirksligaspiel gegen Empfingen bereits verdaut?

Ümit Dagistan: Ja, bereits am Montagmorgen war alles weg. Dies hängt wohl aber auch damit zusammen, weil für uns am Samstag das Pokalviertelfinalspiel gegen Tumlingen ansteht. Da wollen wir unbedingt ins Halbfinale einziehen. Daher richtet sich der Fokus bereits auf diese Partie. Dennoch war die Niederlage gegen Empfingen natürlich bitter. Wir hätten aufgrund der Torchancen gewinnen können. Ich mache dem Team aber keinen Vorwurf.

Sie haben mit Ihrem Team nun fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Empfingen. Glauben Sie, dass die Empfinger noch abgefangen werden können?

Sicherlich können die Empfinger nun mit einem komfortablen Vorsprung in die Rückrunde gehen. Aber entschieden ist noch gar nichts. Es sind noch so viele Spiele zu bestreiten und die Fasnet kommt ja auch noch, da wird sich auch zeigen, ob da alle Spieler voll trainieren.

Am 6. Spieltag lagen Sie mit Ihrem Team gegen Ergenzingen 0:2 hinten, drehten das Spiel noch und gewannen mit 4:2. War das der Turning-Point in dieser Runde, zumal Sie davor nur fünf Punkte gesammelt hatten?

Dieser Sieg hat uns natürlich einen positiven Schwung verliehen. Wir waren in der ersten Hälfte grottenschlecht und haben dann eine geniale Hälfte gespielt. Doch wir hatten davor ähnliche Spiele und lagen auch gegen Freudenstadt, Felldorf und Salzstetten hinten. Da haben wir dann nicht immer gepunktet, aber dennoch nicht schlecht gespielt.

Mussten die Spieler auch erst mal Ihre Spielphilosophie verstehen und lernen?

Mit Sicherheit. Wir haben viel Neues versucht und sind auch noch lange nicht fertig. Die Spieler erhalten von mir immer sehr viel Input – auch taktisch. Da waren einige Spieler zunächst etwas überfordert, das haben sie mir dann auch gesagt. Nun sind wir aber auf einem guten Weg und ich werde die Jungs Stück für Stück voranbringen.

Können Sie genauer erklären, was Sie neu gemacht haben?

Zunächst ist die Intensität sehr hoch bei mir. Die Spieler erhalten von mir klare Laufwege, wie sie das Spiel aufbauen sollen. Dennoch werden sie aber nicht in ein Schema gepresst. Die Stürmer sollen dann im Spiel auch mal selbst erkennen, wo der Schwachpunkt in der Abwehrkette des Gegners ist.

Nun stehen Sie nach 16 Spieltagen mit 30 Punkten auf dem dritten Platz. Wie zufrieden sind Sie?

Wenn wir vor der Pause am Samstag gegen Tumlingen im Pokal gewinnen und ins Halbfinale einziehen sollten, wäre ich mit der Vorrunde hochzufrieden. Wichtig war mir auch, dass wir einen Zwei-Punkte-Schnitt haben. Dahin wollten wir kommen, denn Herzogsweiler hatte in der vergangenen Runde einen 1,8- bis 1,85-Punkte-Schnitt. Der ist für eine Spitzenmannschaft in dieser Liga nicht gut.

Was sagen Sie eigentlich dazu, dass Empfingens Trainer Philipp Wolf sagt, dass Ihre Mannschaft viel besser sei als die des Spitzenreiters?

Das ehrt mich, wenn er das sagt. Aber, die Punkte haben die Empfinger gewonnen. Die haben gute Kicker und wir haben auch gute Spieler. Doch das reicht nicht immer, man braucht auch noch eine Portion Glück – und das hatten die Empfinger am vergangenen Sonntag.

Wo sehen Sie die Stärken der Empfinger?

Sie stehen mit ihrer 5er-Kette defensiv sehr stabil und lassen so wenige Gegentore zu. Zudem sind sie nach Standards brandgefährlich. Im Hinspiel haben wir so zwei Stück kassiert und nun haben sie auch nach einem Freistoß das Siegtor erzielt.

Nach dem Pokalspiel ist bis zum 1. März Winterpause. Wie werden Sie die Zeit mit Ihrem Team nutzen?

Nach dem Spiel gegen Tumlingen wird es erstmal wichtig sein, dass meine Spieler mal eine Woche nichts von mir höhren. Ich schütte sie schon mit vielen Infos alle zwei Tage über Whatsapp zu. Am 21. Dezember haben wir unsere Weihnachtsfeier und da werden die Spieler dann auch schon den Trainingsplan für die Vorbereitung erhalten. Ich werde die Spieler am 21. Januar 2020 bereits wieder zum Training bitten. Davor wäre es auch schön, wenn wir einfach mal nur aus Spaß etwas Fußball spielen.

Und Hallenturniere werden Sie nicht spielen?

Nein. Ich habe sehr viele Vorbereitungsspiele bereits abgemacht – alle mit Mannschaften, die einen Kunstrasenplatz haben.

Wie müsste die Saison zu Ende gehen, damit Sie zufrieden sind?

Der Relegationsplatz wäre schon eine tolle Sache. Da hätten wir dann noch weitere Spiele. Dennoch steht für mich der Zwei-Punkte-Schnitt an erster Stelle. Und dann wünsche ich mir, dass wir die ersten sieben, acht Spiele nach der Pause gut spielen werden, weil danach wird in der Liga alles entschieden.

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Erstellt:
04.12.2019, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 04.12.2019, 01:00 Uhr

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