Ergotherapeutin mit Herz, Hand und Hund

Krankheiten sind ganz sicher kein angenehmes Gesprächsthema, ihre Behandlung durch eine junge, charmante engagierte und fachkundige Ergotherapeutin wohl schon.

In der Ziegelburgstraße 24 hat Sonja Hieke ihre Praxis in den von Lucia Uhl übernommenen Räumen eingerichtet. Die Aussicht auf die prächtige Horber Stadtsilhouette gehöre nicht zur Therapie antwortete sie lachend auf die Frage des Reporters. Doch blieben in der Tat die meisten ihrer Patienten am Fenster stehen, um dann gelockert in die Behandlung einzusteigen.

Zum Tag der offenen Tür waren Familie, Freunde, Kolleginnen, Patienten und Neugierige in die hellen freundlichen Räume geströmt und waren von der Ausstattung und dem umfassenden Behandlungsangebot beeindruckt. Seinen Anspruch als unumschränkter Hausherr betonte Therapiehund Wotan, dem der Trubel sichtbar gefiel, obwohl ihn Hieke als Sensibelchen beschrieb. Ängstlichen Kinder nähere er sich ganz vorsichtig, beherzteren mache er dagegen schnell und deutlich sein Streichelbedürfnis klar.

In jeden Patienten und dessen Einschränkung versetzt sich Sonja Hieke zu Beginn einer Behandlung. Alle Facetten der Ergotherapie abdeckend hat sie sich auf „Handtherapie“ spezialisiert, um bei Gelenkerkrankungen, Nerven- und Muskelverletzungen gezielt die Schmerzen zu bekämpfen und wieder Beweglichkeit zu vermitteln. Die alternde Gesellschaft verzeichne vermehrt neurologische Erkrankungen denen sie mit Sensibilitätstraining begegne, erläuterte Hieke. Ob
sich Senioren mit Krafttraining ihr Maximum an Bewegung
ausreizen oder sich mit technischen Hilfsmitteln behelfen
wollten, sei allein deren Entscheidung, doch in jedem Fall
biete sie optimale Lösungsmöglichkeiten. Wenn etwa einer Seniorin zu schwer falle, Tüten zu
öffnen, kräftige sie die Gelenkmuskeln so lange, bis ein gemeinsam gebackener Kuchen den Erfolg krönt.

Auch Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und Lernschwächen seien bei ihr in guten Händen, denn sie fördere die motorischen Fähigkeiten und übe mit Konzentrationstraining geistige Regsamkeit und räumliche Wahrnehmung. Korbflechten eigne sich hervorragend für Koordinationsübungen, Nagelbretter unterstützten mit starken Reizen die Stabilitätsfindung. Vater Frank hatte noch schnell einige Modelle vorbereitet.

Mutter Christa Hieke erwies für die Besuchergruppen als umfassend informierte Führerin durch die speziellen Einrichtungen. Schließlich stand die Familie während der selbstfinanzierten Ausbildungen, nicht nur der Tochter, auch des Hundes, hilfreich zur Seite und betrachtet nun mit Stolz den Mut zur Selbständigkeit in jungen Jahren. Die Entscheidung für die Ansiedlung in Horb sei wegen der guten Einzelhandelsgeschäfte in der Neckarstraße gefallen.

Sonja Hieke hat seit der Praxisübernahme bereits einen Patientenkreis von 3 bis 96 Jahren aufgebaut, der aus der näheren und weiteren Umgebung anreiste, um ihr an diesem Tag der offenen Tür Glück zu wünschen. Neben ihrer Zufriedenheit mit Hiekes Behandlungsmethoden lobten sie die günstige Lage mit verfügbaren Parkplätzen.