Eishockey

Ernüchterndes WM-Casting

Kaum Lichtblicke für Bundestrainer Sturm beim Deutschland Cup in Augsburg.

07.11.2016

Von SID

Beim 1:0 für Kanada konnte Deutschlands Goalie Niklas Treutle dem Puck nur hinterherschauen. Foto: dpa

Beim 1:0 für Kanada konnte Deutschlands Goalie Niklas Treutle dem Puck nur hinterherschauen. Foto: dpa

Augsburg. Der Titel-Hattrick beim Deutschland Cup misslang, und auch das Casting für die Heim-WM bescherte Marco Sturm nur wenige Lichtblicke. „Es sind ein paar dabei, die sich positiv entwickelt haben“, sagte der Eishockey-Bundestrainer, dessen Team das Vierländerturnier in Augsburg mit dem 1:3 (0:3, 0:0, 1:0) gegen Kanada auf Platz drei abschloss. Sechs Monate vor dem ersten WM-Bully in Köln hatte der 38-Jährige die zweite Garde getestet – er erhielt weitgehend ernüchternde Erkenntnisse.

Auch wenn sich einige Junge wie der Kölner Nicolas Krämmer in den Vordergrund spielten, ist die Auswahl für Sturm nicht so groß wie gewünscht, die Alternativen sind rar. „Wir hätten gerne 40 oder 50, aber die kann man nicht aus der Kiste zaubern. Das dauert zehn Jahre oder länger“, meinte Stürmer Felix Schütz, einer der wenigen Stammspieler, die im Curt-Frenzel-Stadion zum Einsatz kamen. „Es ist Deutschland, das ist leider so“, stellte der Wahl-Amerikaner Sturm schulterzuckend fest.

Gegen Kanada war die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEL), die tags zuvor noch 3:2 gegen die Schweiz gewonnen hatte, ohne ihre Leistungsträger weitgehend überfordert. Kevin Clark (6. und 19.) und Derek Roy (18.) besiegelten die zweite Pleite für das Sturm-Team am Wochenende. Dem Ingolstädter Thomas Greilinger (46.) gelang nur noch das 1:3. Die Chance auf den dritten Triumph in Folge beim Heimturnier war schon vorher verspielt: Die Slowakei hatte sich am Nachmittag mit dem 4:1 gegen die Schweiz Platz eins gesichert.

„Ich bin froh, dass neue Gesichter dazu gestoßen sind“, sagte DEB-Präsident Franz Reindl: „Aber es fehlt natürlich der letzte Schritt, der letzte Zentimeter auf diesem Niveau.“ Mit „mehreren Spieler aus diesem Kader“ plant Sturm dennoch bei der WM in Köln und Paris (5. bis 21. Mai 2017). sid