Dorfleben

Erst schlemmen, dann schlendern: Ohne Kutteln kein Krämermarkt

Der deftige Mittagstisch lockt die meisten Besucher zum Empfinger Weiherplatz.

14.09.2018

Von Frank Wewoda

Hans Deuringer schlendert mit Schwiegertochter Sonja und den Enkeln Klara (2) und Ida (10 Wochen) über’n Krämermarkt.Bild: Wewoda

Hans Deuringer schlendert mit Schwiegertochter Sonja und den Enkeln Klara (2) und Ida (10 Wochen) über’n Krämermarkt.Bild: Wewoda

Es ist eine Abstimmung mit den Füßen, mehr aber noch mit den Mägen: Ohne Kutteln kein Krämermarkt – auf diese einfache Formel lässt sich das Erfolgsgeheimnis des Dorfereignisses am Weiherplatz am Donnerstagmorgen bringen.

„Man hat schon ein bissle den Eindruck, dass das Marktessen den Markt bestimmt“, meint Claus Haubold. Der Erste Vorsitzende des Männergesangsvereins Empfingen empfängt schon um 11 Uhr viele hungrige Gäste zum Kuttelessen im MGV-Vereinsheim. Bewirtet werden sie von Mitgliedern der Chorgemeinschaft Empfingen-Mühlheim.

30 Kilo der Innereien brutzelt Kuttelkoch Stefan Deufel,als Alternative hält die Küche aber auch 120 Bratwürste parat. Dass Kutteln nicht jedermanns Sache sind, ist bekannt, doch für Claus Haubold macht die Zubereitung den Unterschied. Gut gewürzt mit Salz, Pfeffer und Muskat, dann gebraten, treffen die Kutteln jedenfalls den Geschmack vieler Empfinger. Auch die SG-Legende Hans Deuringer plant einen Abstecher ins Vereinsheim, Schwiegertochter Sonja und Tochter Klara liebäugeln mehr mit einer Bratwurst.

Marktbesucherin Sabine Rauth ist aus Betra gekommen, kauft auch sonst viel in Empfingen für den täglichen Bedarf ein. An einem Ständle mit Sommerkleidern hat es ihr ein Stück mit blau-schwarz-weißem Muster angetan. „Ich habe schon eine Hose gefunden, und wahrscheinlich werd’ ich mir auch das Kleidle hier kaufen“,meint sie. Auch gute „Messerle“ hat sie schon auf dem Krämermarkt gefunden. Dann kommt ihr Sofie Baiker entgegen.

Die gebürtige Empfingerin ist „seit 40 Jahren“ Stammbesucherin auf dem Krämermarkt, kauft sich hier gerne ihr Mittagessen, erzählt sie. Erst einmal wirft sie aber einen Blick die Auslagen. Das Spielwarenständle von Anneliese Flaiz, das auch Magenbrot und gebrannte Mandeln bietet, gibt es schon seit 1966. Die Zeiten hätten sich schon sehr geändert, meint die 84-Jährige. „Die Kinder spielen viel mit den Handys heute“, sagt sie. Aus dem Grüßen kommt sie kaum heraus: „Im Alter kennt m’r d’ Leut“, so Flaiz.

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Erstellt:
14.09.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 57sec
zuletzt aktualisiert: 14.09.2018, 01:00 Uhr

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