Tübingen

Es macht Sinn

Rund 2600 junge Menschen folgten in Tübingen dem Aufruf der Initiative „Fridays For Future“ und blieben am Freitagvormittag der Schule fern („Für einen bewohnbaren Planeten“, 16. März). Dazu gab es unter anderem Leserbriefe von Ulrich Schmid und Monika Kurt (19. März).

21.03.2019

Von Rolf Mattmüller, Tübingen

So sind sie, die Erwachsenen. Zuerst sind sie schlechte Vorbilder und dann verlangen Sie von der Jugend, sie dürften erst dann gegen deren Selbstverständlichkeiten demonstrieren, wenn sie sich von dem und jenem distanzieren. Es sind nicht die Kinder, die von ihren Eltern zu Schule gefahren werden wollen, sondern es sind die overprotektiven Eltern, die sie nicht zu Fuß gehen lassen. Bevor die Kinder auf die Idee kommen, ihre Klassenreise nach Madrid machen zu wollen, wurden Sie schon ab dem Kleinkindesalter zu Billigflügen in die Flieger verfrachtet. Und stromfressende Smartphones sind auch keine Erfindung von Kindern, sondern von Erwachsenen, die damit möglichst viel Profit machen wollen.

Ach ja, Frau Kurt, es macht schon einen Sinn, dass die Kinder und Jugendlichen ausdrücklich gegen den Klimawandel demonstrieren, dagegen, dass die Erwachsenen die Welt, ihre Umwelt und Zukunft versauen. Es gibt nur eine Welt, keine zweite. Was meinen Sie mit den „Folgen der Flüchtlingspolitik“? Dass Flüchtlinge zu uns kommen, weil unsere einseitige Wirtschaftspolitik und Ausbeutung der natürlichen Ressourcen in Ländern der so genannten ,Dritten Welt‘ deren Existenzgrundlagen zerstören? Ja, dagegen demonstrieren die Kinder und Jugendlichen auch. Nicht aber gegen den Hass aus der rechten Ecke.

Zum Artikel

Erstellt:
21.03.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 38sec
zuletzt aktualisiert: 21.03.2019, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Aus diesem Ressort