Horb · Tennis

Es wird ein Wiedersehen geben

Der Nordstetter Christian Köninger hat die US-College-Pause genutzt und mit einem Freund eine Social-Media-Marketing-Agentur gegründet.

05.06.2020

Von Sascha Eggebrecht

Es wird ein Wiedersehen geben

Sicherlich sorgt die Corona-Krise derzeit in den meisten Bereichen für Stillstand auf der Welt. Nicht aber so beim Nordstetter Christian Köninger. Eigentlich wollte der 18-Jährige erst nach seinem Studium in den USA ins Marketing-Geschäft einsteigen. Doch nun kam wegen der Pandemie alles anders: Im August 2019 machte sich der Tennisspieler auf den Weg in die weite Welt. Sein Ziel: McPherson. Die Kleinstadt mit 13 000 Einwohnern im US-Bundesstaat Kansas sollte für die nächsten Jahre sein neues Zuhause werden. Dort begann er im Herbst des vergangenen Jahres sein Studium „Financial Accounting“ mit einem Tennis-Stipendium.

„Ich weiß selbst, dass es zum Profispieler nicht mehr reichen wird. Mein Ziel war es aber immer, im Tennis so gut zu werden, dass ich mir damit mein Studium in den USA finanzieren kann. Dieses Zwischenziel habe ich nun erreicht“, sagt Köninger, der wegen der Corona-Pandemie im März seine Zelte in Übersee vorerst abbrach und nach Deutschland zurückkehrte. Doch statt auf der faulen Haut zu liegen, machte er sich auf den Weg nach Amsterdam. „Dort habe ich in den vergangenen Wochen mit einem Kumpel eine eigene Social-Media-Marketing-Agentur gegründet.“

Der Beginn verlief vielversprechend. „Wir haben schon die ersten Werbungen auf Facebook geschaltet. Wir haben sogar Kunden in den USA“, sagt Köninger, der auch mit seinem ersten Semester zufrieden sein kann. Denn sein längerfristig geplanter Aufenthalt in Kansas gehört nun schon wieder der Vergangenheit an. Nicht ganz ohne Stolz vermeldet der 18-Jährige: „Ich werde zu einer größeren Universität nach Miami wechseln, wenn ich im Sommer Deutschland wieder verlassen darf.“ Nach einer sportlichen guten Runde ist ein Coach der Uni Keiser auf ihn zugekommen. „Er hatte mich gefragt, ob ich nicht zu ihnen kommen möchte.“ Köninger musste bei diesem Angebot nicht lange überlegen, um zuzusagen. Denn die Keiser-Universität war schon vor seinem Start in Kansas sein Wunsch-College. „Ich hatte da auch schon eine Zusage, aber der Coach hatte mich etwas unter Druck gesetzt. Ich wollte aber noch andere Angebote abwarten. Dann war es zu spät für mich“, sagt Köninger. Doch nun hat er ja auch dieses Ziel erreicht.

Von seinem ersten Semester kann Köninger nur Positives berichten: „Es macht unheimlich viel Spaß. Der Tag ist zwar gut gefüllt mit Uni und Tennis, aber der Zusammenhalt zwischen den Studenten ist enorm.“ So gucken die College-Footballer immer bei den Tennisspielen zu und umgekehrt. „Beim Football sind natürlich viel mehr Zuschauer. Während bei uns so 100 zugucken, sind es bei ihnen bis zu 5000.“ Doch von Eifersucht keine Spur. Im Einzel-Uniwettbewerb hat es Christian Köninger bei der Regionalmeisterschaft bis ins Halbfinale geschafft. „Dort bin ich dann an unserer eigenen Nummer drei gescheitert.“

Die Konkurrenz wächst

Im Team-Wettbewerb war sein College auch gut dabei, ehe die Corona-Krise alles stoppte. Die Conference – eine Art Regionalmeisterschaft – dominierte die Mannschaft nach Belieben, der Weg zu den Nationals – also staatenweit – war frei. Hier kam dann doch früh das Aus und zur neuen Runde kam es nicht mehr. „Dabei hatten wir schon vor, in diesem Jahr richtig weit zu kommen.“ Daher rechnet der 18-Jährige auch irgendwann mit einem Wiedersehen mit seinen Kumpels aus Kansas, denn seine neue Uni gehört in den USA zu den fünf besten Teams des ganzen Landes.

Demnach scheint eines klar zu sein: Der Konkurrenzkampf wird noch größer als zuletzt. Dessen ist sich Köninger aber bewusst. „Die ersten Drei sind klar die Besten, dahinter wird dann der Kampf um die drei freien Plätze losgehen. Einen davon möchte ich haben“, sagt Köninger kämpferisch.

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Erstellt:
05.06.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 52sec
zuletzt aktualisiert: 05.06.2020, 01:00 Uhr

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