Haus ist auf den Hund gekommen

Etwa 40.000 Euro benötigt das Tierheim für die Sanierung des Hundezwingers

Der Rottweiler-Rüde Krümel springt bellend gegen das Gitter des Hundehauses, wenn sich Fremde dem Zwinger nähern. „Der hat schon viel mitgemacht“, sagt Hans Noe, Vorsitzender des Tierschutzvereins Tübingen. Nur André Hermes, Leiter des Hundehauses, kann den Rottweiler beruhigen. Gerade für solche Hunde, die schwer vermittelbar sind und deshalb vielleicht ihr restliches Leben im Tierheim verbringen müssen, ist es umso schöner, dass das Hundehaus nun endlich renoviert wird.

30.12.2016

Von Jule Kappel

Die Hundezwinger des Tübinger Tierheims wurden renoviert. Ein Glück für den 6-jährigen Rottweiler-Rüden Krümel (hier zusammen mit dem Leiter des Hundehauses André Hermes), der vermutlich den Rest seines Lebens hier verbringen muss. Bild: Sommer

Die Hundezwinger des Tübinger Tierheims wurden renoviert. Ein Glück für den 6-jährigen Rottweiler-Rüden Krümel (hier zusammen mit dem Leiter des Hundehauses André Hermes), der vermutlich den Rest seines Lebens hier verbringen muss. Bild: Sommer

„Im Jahr 1982 wurde das Hundehaus gebaut, danach ist 35 Jahre lang nichts gemacht worden“, erzählt Noe. Die Zwinger seien dementsprechend renovierungsbedürftig gewesen. Vor etwa drei Monaten fingen die Bauarbeiter an, die Bodenbeläge, Ablaufrinnen sowie Innen- und Außenwände zu erneuern. Nun müssen sie allerdings für einige Monate pausieren, denn der Bodenbelag kann nur bei milderen Temperaturen aufgebracht werden. Bis März sollen auch die Böden fertig sein. Dann kann das Tierheim endlich wieder mehr Hunde aufnehmen – zurzeit leben dort wegen der Baustellen nur zwölf.

Ungefähr 40 000 Euro muss das Tierheim für die Sanierung bezahlen. „Nur durch den Zuschuss der Stadt ist das möglich“, sagt die Wachendorfer Gemeinderätin Annerose Hartmann, die sich im Tierheim engagiert und mit Bianca Fauser für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die Stadt und die Kreissparkasse Tübingen hatten dem Tierheim insgesamt 5000 Euro gespendet und damit den Grundstein für die schon lange überfällige Renovierung gelegt. Außerdem spendeten einige Privatpersonen, sodass inzwischen fast 10 000 Euro beisammen sind. „Etwa 90 Prozent der Spenden sind kleinere Beträge zwischen fünf und zehn Euro“, sagt Noe. Doch eben diese viele kleineren Summen würden am Ende den Großteil des gesammelten Geldes ausmachen. „Wir freuen uns natürlich über jeden Cent“, sagt er.

Obwohl noch etwa 30 000 Euro fehlen, ist der Vorsitzende des Tierschutzvereins zuversichtlich: „So langsam kommt das Ganze ins Rollen, es sieht nicht schlecht aus“. Mit der Zeit würden immer mehr Menschen spenden. Das sei wichtig, weil auch viele andere Bereiche des Tierheims eine Sanierung nötig hätten. „Aber eine Baustelle nach der anderen“, sagt Noe lachend.

Etwa 60 Katzen, 15 Kleintiere und 12 Hunde warten zurzeit im Tierheim auf ein neues Zuhause. Ein Tier abholen durfte kurz vor Weihnachten allerdings kaum jemand. „Tiere unter dem Christbaum gehen gar nicht“, sagt Annerose Hartmann. Um zu verhindern, dass Tiere unüberlegt zu Weihnachten verschenkt werden, vermittelt das Heim sie erst wieder nach den Feiertagen an ein neues Zuhause.

Spenden für das Tierheim

Auf der Homepage des Tierheims kann jeder schnell und einfach spenden. Der aktuelle Spendenstand für die Sanierung ist in Form eines Hauses dargestellt. Die einzelnen Bausteine zeigen die bisher gespendeten Beträge. Wer die Renovierung des Hundehauses unterstützen möchte, kann zum Preis von 10 Euro einen oder auch mehrere „Bausteine“ kaufen. Höhere Beträge können direkt an das Konto des Tierheims überwiesen werden. Ausführliche Informationen gibt es auf http://tierschutzverein-tuebingen.de/aktuelles

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Erstellt:
30.12.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 15sec
zuletzt aktualisiert: 30.12.2016, 01:00 Uhr

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