Fußball

FC Ingolstadt setzt auf den Unbekannten

Vom Abstieg bedrohter Bundesligist holt Maik Walpurgis, der zuletzt zwei Klassen tiefer arbeitete, als Cheftrainer.

14.11.2016

Von WS

Keine Erstliga-Erfahrung: Trainer Maik Walpurgis. Foto: dpa

Keine Erstliga-Erfahrung: Trainer Maik Walpurgis. Foto: dpa

Ingolstadt. Maik Walpurgis! Maik wer? Der FC Ingolstadt hat mit der Bekanntgabe seines neuen Trainers für eine Überraschung gesorgt. Die offensichtlich schwierige Suche nach einem Nachfolger für Markus Kauczinski endete mit der Präsentation eines Mannes, der keineswegs die zunächst gewünschte Erfahrung aus der Bundesliga mitbringt. Walpurgis trainierte zuletzt und bis zu seiner Entlassung im August 2015 den Drittligisten VfL Osnabrück, in Ingolstadt unterschrieb er bis 2018.

Die Verantwortlichen ficht es freilich nicht an, dass der 43 Jahre alte Walpurgis kein Kind der Bundesliga ist. „Die Bundesliga ist für mich immer das große Ziel gewesen“, betonte der gebürtige Herforder. Doch die Aufgabe wird schwer: Mit nur zwei Punkten aus den ersten zehn Saisonspielen ist bislang noch jede Mannschaft abgestiegen.

Sportdirektor Thomas Linke allerdings betonte: „Wir wollen wieder Geschichte neu schreiben.“ Dass dies nicht einfach wird, ist auch Walpurgis bewusst. „Die Herausforderung ist groß, doch wir sind und bleiben optimistisch. Die Mannschaft wird sich voll dagegenstemmen!“ Trainieren wird er sie erstmals heute. Walpurgis, seit seiner Entlassung in Osnabrück ohne Job, war zuletzt auch bei Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld im Gespräch gewesen. Trainer ist er seit 1992, seine bisher beste Phase hatte er mit den Sportfreunden Lotte (2008 bis 2013), mit denen er 2013 in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga an RB Leipzig scheiterte. In Ingolstadt will er die Mannschaft „aktiv und mutig“ spielen lassen, „die Jungs dürfen Fehler machen, das gehört dazu. Flexibilität ist aber ebenso wichtig.“

Walpurgis? mangelnde Erfahrung soll Michael Henke ausgleichen. Der 59-Jährige, Assistent einst von Ottmar Hitzfeld sowie bei Kauczinskis Vorgänger Ralph Hasenhüttl, gehört wieder zum Trainerteam. sid