Eutingen · Digitalisierung

Facebook nur für Groß-Events

Die Eutinger Gemeindeverwaltung verzichtet bislang darauf, auf Sozialen Medien über Veranstaltungen oder Kommunalpolitik zu informieren.

16.11.2019

Von Maik Wilke

Wer eine Facebook-Seite, einen Twitter- oder Instagram-Account der Gemeindeverwaltung Eutingen sucht, wird nicht fündig. Symbolbild

Wer eine Facebook-Seite, einen Twitter- oder Instagram-Account der Gemeindeverwaltung Eutingen sucht, wird nicht fündig. Symbolbild

Eine hitzige Diskussion über ein geplantes Bauprojekt entsteht, die Akteure wechseln rege ihre Argumente aus. Ein Dritter steigt in die Debatte ein, bringt neue Informationen als Grundlage mit. Was sich im ersten Moment nach einer Sitzung im Eutinger Gemeinderat anhört, fand jedoch nicht im Rathaussaal statt, sondern digital.

Einzelne Gemeinderäte nutzten in jüngerer Vergangenheit Facebook als Medium, um auf lokales Geschehen aufmerksam zu machen. Vor allem der zur neuen Legislaturperiode im Mai ausgeschiedene Sebastian Lazar postete fleißig und sorgte so dafür, dass sich mehr Bürger an der politischen Meinungsbildung beteiligten. Auch aus dem neuen Gremium gibt es vereinzelt Räte, die über das soziale Medium kommunizieren, beispielsweise Weitingens neuer Ortsvorsteher Rainer Himmelsbach. Was fehlt: eine eigene Seite der Gemeindeverwaltung.

Pflege nimmt viel Zeit in Anspruch

Bislang verzichtet das Rathaus-Team auf Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter, um über kommunalpolitisches Geschehen oder Veranstaltungen zu informieren. Lediglich zu Großevents wie vergangenes Jahr zu „1250 Jahre Eutingen“ und nun im Vorfeld zu „1250 Jahre Rohrdorf“ werden eigene Facebook-Accounts erstellt und Beiträge geteilt. „Die Rückmeldungen dazu sind überwiegend positiv und die Seiten werden gut angenommen“, erklärt Daniel Beilharz, stellvertretender Hauptamtsleiter der Gemeinde Eutingen im Gäu.

Während es für größere Städte mit eigener Pressestelle möglich ist, Facebook, Twitter und Instagram zu bespielen und dies mittlerweile zum Anforderungsprofil der Mitarbeiter gehört, ist für die Facebook-Seite zu „1250 Jahre Rohrdorf“ ein Ehrenamtlicher im Einsatz. Andere Kommunen in der Region wie die Gemeinde Empfingen und die Stadt Horb legen dagegen seit einiger Zeit mehr Wert auf die sozialen Medien.

In Empfingen postet Bürgermeister Ferdinand Truffner selbst einige Beiträge täglich, hinzu kommen Videos, in denen Truffner persönlich die Handhabe bei Bauvorhaben erklärt. Beispielsweise zuletzt den Paragraf 13b des Bau-Gesetzbuches, das ein vereinfachtes Verfahren bei der Ausweisung von Baugebieten ermöglicht. Die Stadt Horb nutzt Whats-App vor allem, um auf Umleitungen, Sperrungen sowie festliche und kulturelle Veranstaltungen hinzuweisen.

Daniel Beilharz möchte nicht ausschließen, dass Eutingens Verwaltung auch irgendwann diese Plattformen nutzt – doch bislang ist es Rathaus-intern kein Thema. Aus mehreren Gründen: Das Verwaltungsteam ist personell dünn aufgestellt, eine Pflege der Social-Media-Auftritte wäre nur bedingt möglich. „Wenn man dort aktiv ist, dann muss man regelmäßig Beiträge posten und auch die Diskussionen im Chat moderieren“, erklärt Beilharz. Das nehme viel Zeit in Anspruch.

Auf Korrektheit prüfen

Zudem: Derjenige Mitarbeiter, der sich seitens der Verwaltung um die Auftritte kümmert, muss sich immer bei dem für das diskutierte Thema zuständigen Amtsleiter rückversichern, ob die Beiträge inhaltlich korrekt sind. „Unserer Meinung nach sind die auf diesen Plattformen gewünschten schnellen Antworten schwierig zu geben, weil es die Qualitätsansprüche gefährdet, die wir uns als Gemeinde, als öffentliche Stelle, setzen“, betont Daniel Beilharz.

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Erstellt:
16.11.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 25sec
zuletzt aktualisiert: 16.11.2019, 01:00 Uhr

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