Überbelastung

Protest der Handballer wird lauter

Namhafte Spieler wie Glandorf und Wiencek machen sich Sorgen um die Gesundheit der Aktiven.

18.10.2018

Von SID

Zu viel Handball: Patrick Wiencek. Foto: Uwe Anspach

Zu viel Handball: Patrick Wiencek. Foto: Uwe Anspach

Hamburg. Der Protest wird lauter, der Ton rauer: Der Konflikt um die Überbelastung im deutschen Handball zwischen Profis und Funktionären spitzt sich zu. Während Ex-Weltmeister Holger Glandorf und Nationalspieler Patrick Wiencek die Kritik von Spielerseite erneuert und auch Lösungsvorschläge aufgezeigt haben, versucht der Deutsche Handballbund (DHB) weiterhin zu beschwichtigen.

„Die Spieler sind unser höchstes Gut. Das gilt sowohl für die Vereine als auch für die Nationalmannschaft“, sagte DHB-Vorstandschef Mark Schober. Das Thema sei nicht neu und habe eine hohe Komplexität, da es eine Vielzahl an Anspruchsgruppen mit Verbänden, Vereinen und Spielern gibt.

„Wir müssen den Dialog mit allen Anspruchsgruppen weiterführen“, forderte Schober, dem die Schlagzeilen ganz und gar nicht gefallen. Denn keine drei Monate vor der Heim-WM sorgt der alte Termin-Zoff für neuen Ärger. Die Profis sorgen sich um ihre Gesundheit und bringen eine Verkleinerung der Liga und eine längere Sommerpause ins Gespräch.

„Ich sehe das größte Problem nicht unbedingt in der Zeit zwischen den Spielen, sondern eher in der Sommerpause“, sagt Rückraumspieler Glandorf vom deutschen Meister SG Flensburg/Handewitt. Drei Wochen Urlaub seien „viel zu wenig, um richtig zu regenerieren“. Basketballprofis in den USA würden 80 bis 90 Spiele in der Saison machen, „aber die haben dann auch drei Monate Sommerpause.“

Kreisläufer Wiencek vom THW Kiel kann sich unterdessen eine „Verkleinerung der Liga von 18 auf 14 Teams oder die Verringerung der Anzahl der Champions-League-Gruppenspiele“ vorstellen. Der 29-Jährige führt aus: „Ich kann verstehen, dass einige Spieler keine Lust mehr auf die Bundesliga haben.“ sid

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Erstellt:
18.10.2018, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 18.10.2018, 06:00 Uhr

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