Tübingen

Fassungslos

Die Tübinger Frauenmesse „Ladylike“ bleibt Leserbriefthema.

07.04.2017

Von Marie Kaltenbach, Tübingen

Als ich dieses Jahr wieder die Werbung für die „Ladylike-Messe“ sehen musste, war ich erneut fassungslos. Der Slogan der Werbung sollte statt „Was Frauen wollen“ besser „Was Frauen zu wollen haben“ heißen. Die Werbung und der Inhalt der Messe reduzieren Frauen auf ihr Äußerliches, das der kapitalistischen Vermarktungsstrategie unterworfen wird und suggerieren, dass die Frau nichts lieber macht, als ihren Körper stetig dem laufenden Schönheitsideal anzupassen oder sich mit den Eigenartigkeiten von Tupperware auseinanderzusetzen. Ich hoffe, dass den Messebetreiber/inne/n klar ist, dass eine solche Messe zur Festigung von Geschlechterbildern beiträgt, die Frauen klein halten wollen und Frauenkörper als Objekte sehen, aus denen sich viel Kapital schlagen lässt.

Frauen sind viel mehr und wollen viel mehr, als das was die Messe zu glauben scheint. Die Messe wäre gut beraten, solche Stereotype nicht weiter zu reproduzieren. Vielleicht könnte die Messe nächstes Jahr Produkte wie „Gleicher-Lohn-Für-Alle“, „Gerechte-Aufteilung-Der-Hausarbeit“ oder „Schluss-Mit-Gewalt-Gegen-Frauen“ anbieten. Das wollen Frauen nämlich auch!

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Erstellt:
07.04.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 30sec
zuletzt aktualisiert: 07.04.2017, 01:00 Uhr

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