Ammerbuch

Feige

In Bodelshausen hat ein Unbekannter mit Nadeln gespickte präparierte Hundeköder ausgelegt (1. März und heutige Ausgabe, Steinlach-Bote).

07.03.2018

Von Carola Schramm, Ammerbuch

Ich verstehe es nicht, es macht mich wütend, traurig, hilflos, verzweifelt. Wahrscheinlich genau die Emotionen, die vom Verursacher erwünscht sind. Ich bin mir sicher, diese Personen nicht mit Argumenten erreichen zu können, ich versuche es trotzdem:

Hunde – manche Menschen haben panische Angst vor ihnen, sie kacken überall hin, sind laut und so weiter. Aber sie erbringen auch einen nicht zu unterschätzenden Dienst an der Gesellschaft:

Denken Sie beim Vergiften auch an den Assistenzhund, der dem Menschen mit Beeinträchtigung eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht?

Denken Sie an den Diabeteshund, der seinen Besitzer schneller vor Unterzucker warnt als medizinische Geräte?

Denken Sie an den Mantrailerhund, der die demente, unterkühlte Oma nachts im Wald findet oder verschüttete Erdbebenopfer sucht?

Denken Sie an den ausgebildeten Jagdhund, der angefahrene Rehe nachsucht und dem Jäger das Wildschwein vor die Büchse treibt?

Denken Sie an den Therapiehund in sozialen Einrichtungen und Schulen?

All diese speziellen Hunde leisten einen hohen, durch Menschen nicht zu ersetzenden Wert an der Gesellschaft. Aber auch der „normale“ Hund verdient nicht so zu sterben. Kein Kind sollte zusehen, wie sein vierbeiniger Freund krampfend und mit Blut aus Darm und Schnauze rinnend stirbt.

Legen Sie nicht feige Köder aus! Sprechen Sie uns an! Konfrontieren Sie uns mit Ihrer Wut! Weisen Sie uns auf Fehlverhalten hin. Nur so kann sich was ändern. Anonym töten löst kein „Hundeproblem“.