Noch ein von Telefonen besessener Thriller – unglaubwürdig, aber unterhaltsam.

Final Call - Wenn er auflegt, muss sie sterben

Noch ein von Telefonen besessener Thriller – unglaubwürdig, aber unterhaltsam.

24.11.2015

Von Gunther Reinhardt

Final Call - Wenn er auflegt, muss sie sterben

Vor zwei Jahren hat Drehbuchautor Lary Cohen in „Nicht auflegen!? seinen Protagonisten in eine Telefonzelle gesperrt. Jetzt lässt er ihn mit Handy am Ohr durch Los Angeles rasen: Surferboy Ryan (Chris Evans) ist wenig begeistert, als ihn eine Unbekannte (Kim Basinger) auf dem Mobiltelefon anruft, und ihm vorjammert, dass sie entführt wurde und nur er sie retten kann. Erst will Ryan einfach auflegen, doch dann hört er übers Telefon schreckliche Schreie.

„Nicht auflegen!? und „Final Call? stecken die Grenzen eines Thriller-Subgenres ab, das Cohen quasi erfunden hat. War der erste ein Psychothriller, der emotional in die Tiefe ging ? ein klaustrophobisches Kammerspiel in einer Telefonzelle ?, so geht „Final Call? räumlich in die Breite, lässt seinen Protagonisten die Möglichkeiten des mobilen Telefonierens austesten und schämt sich nicht dafür, ein oberflächliches und aktionsfixiertes B-Movie zu sein.

Die fragwürdige Logik des Plots überspielt Regisseur David R. Ellis mit Verfolgungsjagden, Schießereien und einer Inszenierung, die keine Zeit verschwendet ? außer um Witze über Handy-Besessenheit zu machen. Da Kim Basinger etwas zu hysterisch agiert und Chris Evans etwas zu hübsch aussieht, avanciert William H. Macy („Fargo?) in seiner Nebenrolle als Polizist, der einen Schönheitssalon eröffnen will, zum heimlichen Star des Films. Ein Part, den ihm nur das Nokia 6600 Mobiltelefon streitig macht.