Flächenfraß

Ein überregionaler Artikel ist Anlass für ein lokales Thema.

12.01.2017

Von Manuel Haus

Endlich mal ein Bericht über ein immer noch verleugnetes Thema. Danke Patrick Guyton! Der Flächenfraß in Deutschland schreitet fort und noch immer haben PolitikerInnen nicht den Mut, auch einmal „Halt“ zu sagen. Von Ausnahmen wie dem Bezirksbürgermeister von Reutlingen-Betzingen abgesehen, der aber gleich von seiner Oberbürgermeisterin abgewatscht wird. Immer noch sträuben sich LokalpolitikerInnen und PlanerInnen, die Notwendigkeit eines Planungsstopps auf Acker- und Naturflächen offen anzuerkennen, selbst, wenn sie hinter vorgehaltener Hand sagen, dass wir an unsere Grenzen stoßen.

Nein, wir stoßen nicht an unsere Grenzen. Sie sind längst überschritten. In Deutschland brauchen wir mehr Fläche, als uns gerechterweise zusteht: Bei gleichmäßiger Verteilung der Flächen entfallen auf alle ErdenbürgerInnen etwa 0,2 Hektar, aber wir verbrauchen pro Person 0,3 Hektar. Wir nehmen also 4 Millionen Menschen ihre Lebensgrundlagen weg. Kein Wunder, dass die zu uns kommen wollen. Und wir bauen jedes Jahr eine Fläche zu, die eine Stadt wie Tübingen ernähren könnte. Immer wieder 80000 Menschen, denen wir ihre Lebensgrundlagen wegnehmen.

Und gerade ergibt die „Stunde der Vogelzählung“, dass sogar bei „Allerweltsvögeln“ die Bestände auf 50 Prozent eingebrochen sind - was Wunder, wenn wir ihnen den Boden unter den Füßen wegziehen.

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Erstellt:
12.01.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 37sec
zuletzt aktualisiert: 12.01.2017, 01:00 Uhr

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