Empfingen · Verkehr

Flüssiger Verkehr erwünscht

Das Landratsamt hätte der Gemeinde eine Ampel spendiert – doch die Räte lehnen sie ab. Fußgängerüberwege werden für Sehbehinderte nachgerüstet.

31.05.2019

Von Frank Wewoda

Der Zebrastreifen zwischen Volksbank und Metzgerei muss verlegt werden, um ihn nach Vorschrift beleuchten zu können. Das Landratsamt bot an, ihn durch eine Ampel zu ersetzen. Mehr Verkehrssicherheit ist hier gewünscht, weil die Stelle auch auf dem Schulweg vieler Empfinger Kinder und Jugendlicher liegt. Am Ende fiel die Entscheidung knapp zugunsten eines einfachen Fußgängerüberwegs ohne Ampel aus.Bild: Frank Wewoda

Der Zebrastreifen zwischen Volksbank und Metzgerei muss verlegt werden, um ihn nach Vorschrift beleuchten zu können. Das Landratsamt bot an, ihn durch eine Ampel zu ersetzen. Mehr Verkehrssicherheit ist hier gewünscht, weil die Stelle auch auf dem Schulweg vieler Empfinger Kinder und Jugendlicher liegt. Am Ende fiel die Entscheidung knapp zugunsten eines einfachen Fußgängerüberwegs ohne Ampel aus.Bild: Frank Wewoda

Die Beleuchtung des Fußgängerüberwegs zwischen Volksbank und Metzgerei entspricht nicht mehr den Vorschriften. Dieser wurde unter anderem deshalb schon mehrfach amtlich als „nicht verkehrssicher“ eingestuft. Er liegt direkt am Einmündungsbereich der Marktstraße. „Das war nie gescheit gelöst“, bemängelt Bürgermeister Ferdinand Truffner, der etwa auf durch parkende Autos verursachte gefährliche Situationen hinweist.

Das Landratsamt, das für die als Landesstraße 410 ausgewiesene Haigerlocher Straße zuständig ist, möchte diese Situation jetzt entschärfen. So hat sie die Gemeinde vor die Entscheidung gestellt, den Übergang nur zu verlegen in Richtung Rathaus oder stattdessen eine Ampel aufzustellen.

Die dafür notwendigen Verkehrszahlen seien erreicht. In beiden Fällen läge der Standort aber weiter in Richtung der Horber Straße, weil nur dort ausreichend Platz ist für die Beleuchtung. „Wir haben uns zwischen Pest und Cholera entscheiden müssen“, meint Bürgermeister Ferdinand Truffner drastisch. Viel lieber wäre es ihm gewesen, im Einmündungsbereich der Dettenseer in die Haigerlocher Stzraße eine große Ampelanlage zu installieren, die auch den motorisierten Verkehr regelt. Doch das Landratsamt lehne dies ab.

Eine Ampel verursache zwar unter Umständen Rückstaus, der Verkehr könne sich so deutlich verzögern. Doch der Empfinger Schultes und Vater eines Sohns im Kleinkindalter hätte diese Lösung wegen der Verkehrssicherheit bevorzugt. Im technischen Ausschuss des Gemeinderats ging die Abstimmung nach einem Vor-Ort-Termin aber denkbar knapp pro Zebrastreifen aus: mit vier zu drei Stimmen entschieden sich die noch amtierenden Gemeinderäte gegen eine Ampel.

In einem Meter Abstand vor und hinter diesem Fußgängerüberweg werden Pfosten installiert, die mit Leuchten bestückt werden, die eine „DIN-gerechte“ Ausleuchtung des Bereichs garantieren. Das Landratsamt plant den Zebrastreifen derzeit etwa zwischen den sich gegenüberliegenden Gebäuden der Haigerlocher Straße 2 und 7.

Die Behörde stellt dazu fest: „Die Verkehrssicherheit an diesem neuen Standort würde sich aus verschiedenen Gründen verbessern.“ Keine Parkplätze gebe es in unmittelbarer Nähe vor und hinter diesem Bereich der Straße – anders als beim jetzigen Zebrastreifen. Der neue Standort gewähre dadurch „bessere Sicht, keine weiteren Verkehrsströme aus abbiegenden Straßen und eine übersichtlichere Verkehrssituation“. Laut Bürgermeister werde sich der Standort allerdings noch etwas weiter Richtung Rathaus und in die Nähe der Bäckereifiliale an der Ecke Haigerlocher/Mühlheimer Straße verschieben, weil dort mehr Platz sei.

Leitsystem für Sehbehinderte

Zudem werden die Fußgängerüberwege in der Horber Straße bei der Kirche St. Georg und in der Haigerlocher Straße auf Höhe von „Elektro Haas“ nachgerüstet. Hier sollen so genannte Bodenindikatoren als Leitsystem für blinde und sehbehinderte Fußgänger an den Übergängen in den Gehweg eingebaut werden, um diesen eine Orientierung zu ermöglichen und somit „barrierefrei“ gestaltet werden.

In der Weillindestraße wird der Zebrastreifen auf gleiche Weise spätestens 2020 auf Kosten der Gemeinde nachgerüstet. Hier muss ein zusätzlicher Beleuchtungsmasten angebracht und die Beleuchtung erneuert werden.

Zum Artikel

Erstellt:
31.05.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 25sec
zuletzt aktualisiert: 31.05.2019, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter los geht's
Nachtleben, Studium und Ausbildung, Mental Health: Was für dich dabei? Willst du über News und Interessantes für junge Menschen aus der Region auf dem Laufenden bleiben? Dann bestelle unseren Newsletter los geht's!