Landschaftspflege

Flugsportler im Schönbuch aktiv

Beim Mönchberger Sattel soll der Wald mit Hilfe von Galloway-Rindern gepflegt und erlebbar gemacht werden.

14.01.2019

Von ST

In der Nähe des Mönchberger Sattels soll auf einem sieben Hektar großen Waldstück eine Waldweide entstehen. Bei der jüngsten Landschaftspflegeaktion beteiligte sich auch eine Delegation des Flugsportvereins Herrenberg. „Der Einsatzort der 27. Aktion liegt dieses Mal recht nahe bei unserem Flugplatz. Daher sind wir trotz nasskaltem Wetter wieder mit vielen Piloten dabei“, sagt Claudius Banani, der die Teilnahme der Herrenberger Flugsportler koordinierte.

An der Aktion des Fördervereins Naturpark Schönbuch nahmen insgesamt rund 80 Personen teil. „In dieser historischen Nutzungsform soll der Wald mit der Hilfe von Galloway-Rindern gepflegt und erlebbar gemacht
werden“, so Michael Lutz, Vorsitzender des Fördervereins. Die freiwilligen Helfer sammelten Äste, Zweige sowie kleine Holzstämme ein, um Stolperfallen zu vermeiden.

Mathias Allgäuer, Geschäftsführer des Naturparks, erläutert den Hintergrund des Projekts: „Bevor die Stallhaltung vor rund 200 Jahren eingeführt wurde, sind große Teile des Schönbuchs als Waldweide genutzt worden. “ Johann Wolfgang von Goethe sah keinen Wald mehr, als er auf einer Reise in die Schweiz 1797 durch den Schönbuch kam, sondern lediglich „einzelne Eichbäume auf der Trift“, also Weidewiesen. Damals hatte fast jeder Beruf mit dem Rohstoff Holz zu tun und auch die Schönbuchgemeinden haben in großem Umfang auf die Ressource Holz zugegriffen.

Anfang des 19. Jahrhunderts erkannten die württembergischen Herrscher, dass die Übernutzung des Schönbuchs schädlich ist. Sie untersagten die unkontrollierte Nutzung und lösten die jahrhundertelang ausgeübten Nutzungsrechte der Gemeinden und ihrer Bürger ab. Es wurde festgelegt, dass nur so viel Holz entnommen werden darf, wie im gleichen Zeitraum wieder nachwächst. „So wird auch heute noch der Begriff Nachhaltigkeit verstanden. Er gilt als oberstes Prinzip der forstwirtschaftlichen Nutzung. Die Naturparkbesucher würden dank des Einsatzes von Forstamt und Förderverein künftig an diese historische Nutzungsform erinnert, so Allgäuer.

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Erstellt:
14.01.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 55sec
zuletzt aktualisiert: 14.01.2019, 01:00 Uhr

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