So Mexiko-bunt angerichtet, taugt das Leben der Bohème zum entspannten Betrachten.

Frida

So Mexiko-bunt angerichtet, taugt das Leben der Bohème zum entspannten Betrachten.

24.11.2015

Von dhe

Frida

Satte Farben, Sex und Kommunismus sind die Zutaten, die in den zwanziger Jahren Mexikos Bohème schillern lassen. Zumindest könnte man das annehmen, wenn man in Julie Taymors Film „Frida? eintaucht, der sich auf einen Patio in sattem Blau und erdigem Rot öffnet, bevölkert von schwarzen Hündchen und einem Pfau.

Hier lebt eine Arrivierte, die strahlend schöne Malerin Frida Kahlo (Salma Hayek). Ihre Position als gefeierte Künstlerin (und leidenschaftlich Liebende) hat sie einem geschundenen Körper abgetrotzt. Als 18-Jährige überlebte sie nur knapp einen schweren Unfall, litt zeitlebens an den Folgen. Monatelang in ein Gipskorsett gezwängt, malte sie sich zurück ins Leben. Zu dem gehörte bald auch der Malerkollege und Frauenheld Diego Rivera (Alfred Molina), den Kahlo zwei Mal heiraten wird. Affären hatten beide, wie Taymor fast genießerisch erzählt.

In den siebziger Jahren galt Frida Kahlo wie die Fotografin Tina Modotti als Ikone der Frauenbewegung. Doch Regisseurin Taymor hat sich 25 Jahre später zu sehr auf die Oberflächen konzentriert. So erfährt man in ihrem Biopic nur wenig über Kahlos Kunst. Sie bleibt Kulisse, vor der sich ausführlich der (vermeintliche) Lifestyle einer exotisch inszenierten Bohème entfalten darf, als opulenter Bilderbogen. Frida Kahlo in der Hollywood-Version.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 38sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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