Tübingen

Fürs Leben

TAGBLATT-Volontär Fabian Schäfer hat über den Weg zum ersten Tattoo ein „Übrigens“ verfasst („Schönheit für Schmerzen“, 9. März).

15.03.2018

Von Wolfgang Jacobi, Tübingen

So ein Volontör hat's schwör. Erst die Schmerzen, dann der Narzissmus. Trotzdem: Viel Freude mit Ihrem ersten Tattoo! Von ärztlicher Seite wird ja empfohlen, sich wenigstens ein Mal am Tag zu freuen. Wollen wir mal hoffen, dass Ihr Motiv nicht solche Begeisterung hervorruft, dass Sie bald auf viele ebenso geschmückte Mitmenschen treffen. Für die nächste Tätowierung nur ein paar Tipps: Das TAGBLATT bietet eine Leserreise zur „Basel Tattoo“ an – vielleicht gibt’s da Anregungen.

So ein Tattoo ist echt was fürs ganze Leben. Und darüber hinaus. Es lohnt sich, drüber nachzudenken. Wenn es ein Spruch sein soll müsste es mindestens die ultimative Weisheit sein, für die ich meine gute Haut zum Stecher trage. Mir ist bisher nichts eingefallen, was ich noch in zwanzig Jahren sehen möchte.

Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort – auch wenn sie monatelang auf ihr Tattoo warten muss. Sie meinen, sie wüssten schon alles. Ohne zu erkennen, dass dann Jahrzehnte voller Langeweile vor ihnen lägen. Der TAGBLATT-Volontär hat sich für die Textzeile „I walk a lonely road“ entschieden. Was hängt ihm wohl zuerst zum Halse raus: Der Text oder die Schnörkelschrift? Warum nahm er nicht „Wop bop a loo bop a lop bam boom“? Weil sich der Tätowierer dabei verschreiben könnte?

Nützlich könnte ein Demenz-Früherkennungstest sein, der auf dem Bauch in Spiegelschrift eingraviert wird. Zum Beispiel „Wie heiße ich heute?“ oder „Fünf = 5. Einhundertelf = ?“.