Rottenburg

Ganz bewusst

06.03.2018

Von Dietmar Lipkow, Rottenburg

Im Gutachten werden zwar die bereits durchgeführten ökologischen und landwirtschaftlichen Untersuchungen zu Beginn aufgeführt, dann aber an keiner einzigen Stelle weiter darauf eingegangen. Umso erstaunlicher ist, dass ein Ergebnis dieses neuen Gutachtens ist, dass das Galgenfeld als Gewerbegebiet „Leichte Vorteile“ gegenüber der Ähneshalde aufweisen würde. Erstaunlich deshalb, weil in allen anderen Gutachten genau das Gegenteil als Ergebnis dargestellt ist. Wie nun dieses Gutachten zu dieser Bewertung kommt, obwohl ökologische Kriterien zweifelsfrei relevante und grundsätzliche Entscheidungskriterien darstellen, zeigt deutlich, dass diese „gutachterliche Auftragsleistung“ ein klares Ziel verfolgt, nämlich strategisches Material zur Durchsetzung von Gewerbeflächen in ökologisch kritischen Gebieten zu erreichen.

Ein Hinweis wurde dann doch noch zu ökologischen Aspekten geliefert: Da im Gebiet Galgenfeld nachweislich ein wichtiger klimatischer Kälte- und Frischeluftzug besteht, wurde in den Ausführungen lapidar formuliert, „dass bei einer gewerblichen Ansiedlung in diesem Gebiet ja durch bauliche Rücksichtnahme – zum Beispiel eine bauliche Luftschneise – diesem Umstand Rechnung getragen werden kann.“ Entweder es wurden seitens der ImaKomm vorhandene ökologische Gutachten nicht gelesen oder die Bedeutung solcher klimatischer Gegebenheiten nicht verstanden. Zu vermuten ist allerdings, dass hier ganz bewusst wichtige ökologische Kriterien keine Rolle spielen dürfen.