Ganz selten

Das „Übrigens“ von Ulla Steuernagel weckte Erinnerungen bei mir. 1943 fiel Ostern auf den spätestmöglichen Termin, einen Sonntag im April, der zugleich mein Geburtstag war. Im Garten am Sprottebruch (Wikipedia) waren die üblichen Ostereier versteckt, den sehnlichst erhofften Tretroller bekam ich nicht. „Räder müssen rollen für den Sieg“, tönte die NS-Propaganda (in Russland stockte der Nachschub für die deutschen Soldaten). „Wann kriege ich den Roller?“, „Wenn der Krieg zu Ende ist“, sagte meine Mutter.

Der April ist der beste Wettkampfmonat für Langstreckler. 1999 gab es wieder eine Koinzidenz, die im Gedächtnis blieb. Die Tübinger Post SV-Marathonis ließen sich am 25. April in ihrem Hotel an der Hamburger Reeperbahn um 5.30 Uhr wecken. Im Frühstücksraum hatten Elvira, Sabine und Birgit Kerzen angezündet und mir einen lieben Geburtstagstisch gerichtet. Gleich danach haben wir gemeinsam die Außenalster umrundet.

In unserem Kalender-System trifft es ganz selten zu, dass Ostern auf den 25. April fällt, das weiß ich schon lange. Neugierig, wann es mal wieder zutreffen würde, googelte ich mit dem Ergebnis: Nach 1943 wird es erst im Jahre 2038 wieder der Fall sein. Ich glaube, das erlebe ich nicht mehr.