Sozialaktion

Gastlichkeit zum Prinzip erklärt

Die 11. Horber Vesperkirche öffnete gestern ihre Pforten. Der Auftakt war gut besucht und bot zudem einen ökumenischen Gottesdienst.

21.01.2019

Von Willy Bernhardt

Die ganz jungen Besucher der Vesperkirche wurden auch nicht vergessen. Bilder: Karl-Heinz Kuball

Die ganz jungen Besucher der Vesperkirche wurden auch nicht vergessen. Bilder: Karl-Heinz Kuball

Es war ein überaus entspannter Auftakt, der nunmehr elften Horber Vesperkirche gestern im Steinhaus. Bis zum Freitag, 1. Februar, bleibt sie geöffnet – und bietet bis zum Schluss täglich über die Mittagszeit ein von Heiko Schwabe und seinem Spitalküchen-Team zubereitetes, warmes Mittagessen nebst Kaffee, Kuchen und Getränken an. Hinzu kommen – bei jeweils freiem Eintritt – am 24. und 31. Januar abends jeweils noch Kulturprogramme. Da der Andrang bereits gestern groß war, brauchte es nicht zu verwundern, dass von den Organisatoren wie Dr. Ursula Nagel, Elvira Kern, Dekanatsreferent Achim Wicker und Caritas-Chef Rüdiger Holderried bis hin zum evangelischen Stadtpfarrer Michael Keller und Diakon Klaus Konrad von der katholischen Kirche allenthalben entspannte Gesichtszüge zu sehen waren. Es war gewissermaßen „ein Auftakt nach Maß“, wenngleich der durchaus problematische Hintergrund, weshalb es „Vesperkirchen“ überhaupt gibt, allen Handelnden wie auch Besuchern bewusst ist.

Die Teams um Franz Xaver Lutz am Getränkeausschank sowie um Gertrosa Zimmermann an ihrer Kaffeetheke hatten schon alle Hände voll zu tun, ehe die elfte ökumenische Vesperkirche durch Stadtpfarrer Michael Keller und Diakon Klaus Konrad von kirchlicher Seite offiziell eröffnet wurde. Keller bezog sich auf das Motto „Miteinander. Essen. Reden. Leben“ und verkündete, „dass dahinter eine starke und vor allem auch verbindliche Gemeinschaft steht“. An einem „Miteinander“ könnten, sollten und dürften alle mitwirken, die zur Vesperkirche kommen. Die evangelische Kirche hat dem gestrigen Sonntag das Bibelwort von Apostel Paulus zugeordnet, in dem er das „Miteinander“ beschreibt, das von Christus ausgeht. „In diesem Sinne mag unser ‚Miteinander‘ wachsen, gerade auch durch die diesjährige Ökumenische Vesperkirche“, schloss Michael Keller.

Etwas länger war der Beitrag von Diakon Klaus Konrad, der als Leitwort das Zitat von Don Bosco „Fröhlich sein, Gutes tun...und die Spatzen pfeifen lassen“ über den Auftakt zur diesjährigen Ökumenischen Horber Vesperkirche stellte. Die caritative oder diakonische Arbeit gehöre zum Wesen des Christentums. Das machte er am Beispiel der „Hochzeit zu Kana“, als Wasser in Wein umgewandelt wurde, fest. Auch bei der Vesperkirche gehe es darum, „das Wasser unseres Lebens in den Wein des Gelingens und der Erfüllung umzusetzen“.

Mit Blick auf die Horber Vesperkirche meinte Klaus Konrad zuversichtlich: „Die Vesperkirche heute und in den nächsten beiden Wochen verspricht, ein Fest zu werden. Davon bin ich überzeugt. Hier im Steinhaus trifft man Gäste, es gibt viel zu essen, die Krüge sind nicht leer.“ Nach den geistlichen Beiträgen nahm Dekanatsreferent Achim Wicker die offizielle Begrüßung der Gäste vor, unter denen sich erfreulicherweise auch einige Horber Stadträte befanden, wie er ausdrücklich anmerkte. Nunmehr bereits zum elften Male werde in Horb unter dem Motto „Miteinander. Essen. Reden. Leben“ die Vesperkirche angeboten und diese zeichne sich von Beginn an durch ihre große Gastfreundschaft aus, die inzwischen sogar schon zu einem Prinzip geworden ist – und zwar ohne Rücksicht auf Fragen nach sozialer Herkunft oder gesellschaftlichem Status.

Rüdiger Holderried erinnerte in seinem Grußwort an den Fahrdienst und rief dazu auf, „auf die Leute zuzugehen“. Elvira Kern von der evangelischen Kirchengemeinde sprach den „Geist der Nächstenliebe“ an und dankte Sponsoren wie der Volksbank, der Stadt Horb, den Firmen Plewa, Lauffer, Kieferle, real und vor allem den vielen Privatspendern. Zudem rief sie dazu auf, eine neu kreierte „Vesperkirchen-Tasse“ mitzunehmen. Wer will, könne dafür etwas spenden. Dies gilt auch für die Speisen, die bis zum 1. Februar 2019 im Steinhaus kredenzt werden, und zwar an einer neuen Tischordnung, die sehr gut angenommen wurde. Dr. Ursula Nagel informierte über die beiden Kulturprogramme am 24. und 31. Januar im Rahmen der Vesperkirche im Steinhaus.

Auch die kunstvollen Back-Kreationen von Margret Peter und Ingrid Holzhauser wurden gerne angenommen.

Auch die kunstvollen Back-Kreationen von Margret Peter und Ingrid Holzhauser wurden gerne angenommen.

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Erstellt:
21.01.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 53sec
zuletzt aktualisiert: 21.01.2019, 01:00 Uhr

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