Empfingen · Expansion

Gastronom baut neu im Gewerbegebiet

Der Selbstbedienungs-Imbiss „Anatolia Döner & Pizza“, seit 2010 in der Empfinger Marktstraße, baut am Ortseingang ein 25 auf 15 Meter großes Gebäude mit Imbiss-, Restaurant- und Bistrobereich.

14.12.2019

Von Frank Wewoda

Gastronom baut neu im Gewerbegebiet

Klar verliert die Ortsmitte wieder eine Gastronomie und ein Gewerbe in Richtung Autobahn, aber es ist auch eine verkehrliche Entlastung der Marktstraße vorhanden“, äußert sich der Empfinger Bürgermeister Ferdinand Truffner gegenüber der SÜDWEST PRESSE zu dem Bauvorhaben. Dieses wurde am Dienstag im Technischen Ausschuss des Gemeinderats vorgestellt, das Gremium erteilte einstimmig das „städtebauliche Einvernehmen“, das vor einer Baugenehmigung steht (wir berichteten).

Nachbar legt Widerspruch ein

Die Planung sei laut Truffner schon seit 2017 bekannt und der Gastronom entsprechend mit der Gemeinde im Gespräch. „In der Marktstraße haben wir leider für eine Vergrößerung keinen Platz – und der Inhaber möchte gerne die Gewerbegebiete mit abdecken“, erklärt Truffner weiter. Direkt an der Zufahrt zum Gewerbegebiet Alte Kaserne wird der Neubau entstehen, auf Höhe der der geplanten Elektro-Ladestation und der mittelfristig zum Abriss vorgesehenen Tennishalle des Empfinger Hofs. Die Betriebszeiten sind von 6 Uhr bis 22 Uhr bei einer Beschäftigung von sechs Mitarbeitern vorgesehen. „Der Imbiss wird sich dadurch vergrößern und sein Angebot erweitern – wir haben jetzt schon Hunger“, so Truffner wörtlich im Namen der Gemeinde auf Facebook. Telefonisch versichert er, es handle sich um den „besten Döner“ Empfingens, den er selbst regelmäßig bei den Celiks genieße.
Für Misstöne sorgten dagegen Gerüchte vom „Stammtisch“ laut Bürgermeister. „Die Aussage aus der Bevölkerung, dass dort Räume für Beschneidungsfeiern gebaut werden sollen, sind komplett falsch und völlig absurd“, sagte Bürgermeister Ferdinand Truffner. Im Rahmen der Nachbaranhörung ging über einen Rechtsanwalt zudem ein Widerspruch vom „nördlichen Angrenzer“ ein, heißt es in den öffentlichen Unterlagen. Dabei geht es um die baurechtliche Zulässigkeit von Gastronomiebetrieben und die Wohnung des Betriebsleiter und Betriebsinhabers.

Zu erwartende Lärmbelästigungen durch die Außengastronomie seien aufgrund der bis 22 Uhr beschränkten Betriebszeit nicht zu erwarten, so die Gemeinde. Trotzdem forderte der Nachbar den Bau einer Lärmschutzwand. Hauptamtsleiter Theo Walz versicherte, der Konflikt sei inzwischen beigelegt. Aus Sicht der Verwaltung wurden Bedenken und Forderungen im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens einschließlich der Anzahl der Stellplätze erfolgreich geprüft.

Der Bürgermeister freute sich öffentlich auf dem Facebook-Profil Empfingens über die „Umsiedlung“ des Döner-Imbisses aus der Marktstraße an den Ortseingang. User „Ul Bo Hi“ beklagt unter der Facebook-Veröffentlichung der Gemeinde zum Umzug des Imbisses in der Kommentarspalte: „Bald ist im Ortskern dann gar nichts mehr los“, versehen mit einem Emoticon , das für die Emotion „traurig“ steht. Der Account der Gemeinde Empfingen antwortet: „Finden wir auch.“

Der Empfinger Imbiss von Ilhami Celik in der Marktstraße 26 (rechts oben) vergrößert sich erheblich mit einem Neubau schräg gegenüber vom Hotel Empfinger Hof auf dem Eckgrundstück in der Straße Alte Kaserne Visualisierung: Gemeinde, Bilder: Frank Wewoda

Der Empfinger Imbiss von Ilhami Celik in der Marktstraße 26 (rechts oben) vergrößert sich erheblich mit einem Neubau schräg gegenüber vom Hotel Empfinger Hof auf dem Eckgrundstück in der Straße Alte Kaserne Visualisierung: Gemeinde, Bilder: Frank Wewoda

Gastronom baut neu im Gewerbegebiet
Gastronom baut neu im Gewerbegebiet

Neubau für Gastronomie, Büro und Wohnungen

Zum Bauprojekt „Neubau eines Geschäftshauses für Gastronomie, Büro und Wohnungen, Alte Kaserne in Empfingen“ heißt es in den öffentlichen Unterlagen: „Im Erdgeschoss entstehen ein Café und Bistro, ein Döner-Imbiss-Lokal sowie ein Restaurant“, heißt es in der Vorlage. Östlich an das Restaurant angrenzend ist eine Terrasse für Außengastronomie geplant.

In Richtung Westen sind 19 Stellplätze und in Richtung Osten weitere 4 Stellplätze vorgesehen. Im Obergeschoss sind ein Büro sowie zwei Wohnungen für Betriebsleiter und Aufsichtspersonal vorgesehen. –  ausschließlich Angestellte des Betriebs dürften dort wohnen, weil Wohnen im Gewerbegebiet nur als Ausnahme möglich ist. (Quelle: Öffentliche Sitzungsvorlage 2019/TA/012 Sitzung/ 10.12.2019)

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Erstellt:
14.12.2019, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 14.12.2019, 01:00 Uhr

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