Nürnberg

„Gefühl für den Raum“: Routinier Stiefler als KSC-Torgarant

Zwei Startelfeinsätze, zwei Tore gegen zwei ehemalige Arbeitgeber - bei Manuel Stiefler läuft es nach überstandener Verletzung wieder. Für KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer kommt das wenig überraschend.

22.09.2019

Von dpa/lsw

Manuel Stiefler vom SC Karlsruhe. Foto: Michael Deines/Archiv

Manuel Stiefler vom SC Karlsruhe. Foto: Michael Deines/Archiv

Nürnberg. Viel besser könnte es für Manuel Stiefler derzeit kaum laufen. Zum zweiten Mal hatte der Mittelfeldspieler des Karlsruher SC in dieser Saison in der Startelf gestanden, zum zweiten Mal gelang ihm anschließend ein Treffer. Nach seinem Tor zum 1:1-Endstand beim 1. FC Nürnberg drehte der 31-Jährige am Samstag zum Jubeln in Richtung Haupttribüne ab und formte mit der Hand ein L.

„Das war für meine Verlobte. Wir kriegen ja in sechs Wochen Nachwuchs, das war ein Tor für den Kleinen. Das ist sein Anfangsbuchstabe, Spekulationen offen“, freute sich der Routinier. Zuvor war ihm in der 40. Minute aus kurzer Distanz ein herrlicher Treffer mit dem Außenrist gelungen, FCN-Keeper Christian Mathenia hatte keine Abwehrchance. Nach seinem Siegtor gegen Sandhausen eine Woche zuvor war es Stieflers nächster Treffer gegen einen seiner Ex-Clubs.

Für KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer kommt das Aufblühen des gebürtigen Oberfranken wenig überraschend. „Er wird oft unterschätzt, weil er nicht zur Kategorie Edeltechniker gehört. Aber er ist ein sehr intelligenter Spieler. Er weiß genau, wann er anzulaufen hat und hat ein Gefühl für den Raum“, sagte der ehemalige Bayern-Profi.

Doch nicht alles lief so glatt bei den Badenern. Der FCN war zunächst die bessere Mannschaft der ersten Hälfte. In der 24. Minute misslang Karlsruhes jungem Linksverteidiger Dirk Carlson ein Klärungsversuch im Strafraum. Nürnbergs Johannes Geis verwandelte den fälligen Foulelfmeter in der 24. Minute zur Führung für die Gastgeber.

Nach Ansicht Stieflers wäre in der zweiten Spielhälfte noch mehr für den KSC drin gewesen, als Nürnbergs Defensivformation immer größere Lücken offenbarte. Doch statt des zweiten Treffers gab es für ihn nur eine Beule auf der Stirn. „Das war ein bisschen ärgerlich. Statt dem Tor eine Platzwunde“, sagte der 31-Jährige, der einen Sekundenbruchteil zu spät zum Führungstreffer kam und stattdessen mit Nürnbergs Hanno Behrens zusammenprallte. Der Cut wurde getackert, Stiefler brachte die Partie mit einem weißen Kopfverband zu Ende.