Tübingen

Geht nicht auf

Und weiter geht’s in der Debatte über die Tübinger Kitas.

03.02.2023

Von Hanna Leonhardt, Tübingen

Am Donnerstag bei der Demo des GEB gegen verkürzte Kita-Öffnungszeiten – wen habe ich getroffen? Die Lehrerin meiner Ältesten: Mit einem Halbtagsplatz am anderen Ende der Stadt kann sie nur drei Stunden unterrichten. Den Erzieher meiner beiden Jüngsten: Die Kita seines Sohnes hat die Öffnungszeiten gekürzt, so kann er die Zeiten in unserer Kita nicht mehr abdecken.

Wer bei der Kinderbetreuung spart, verschärft wissentlich den Fachkräftemangel. Selbst wenn der Leidensdruck, der durch Gruppen-Schließungen und verkürzte Öffnungszeiten in vielen Familien entsteht, für manche vielleicht nicht nachvollziehbar ist, so sollte doch dieser Gedanke jedem verständlich sein.

In unserer Kita (kirchlicher Träger) wurden schon vor vielen Monaten die Öffnungszeiten – in Absprache mit dem Elternbeirat – gekürzt in der Hoffnung, dann mehr Verlässlichkeit bieten zu können. Die Erfahrung hat gezeigt: Das geht leider nicht auf, kurzfristige Notgruppen wegen Krankheitsfällen et cetera sind weiterhin keine Seltenheit.

Und jetzt bitte nicht das Argument „Es gibt leider keine Erzieherinnen und Erzieher.“ Seit zwölf Jahren verfolge ich, wie sich das Kita-Problem Jahr um Jahr verschärft. Da wäre genug Zeit gewesen gegenzusteuern …

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Erstellt:
03.02.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 34sec
zuletzt aktualisiert: 03.02.2023, 01:00 Uhr

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