Darmstadts Innenstadt doch keine Tabuzone

Gericht kippt Verbot für Eintracht-Fans

Aus Sorge vor Ausschreitungen verhängt die Stadt Darmstadt eine Sperrzone für Frankfurter Fußball-Fans. Doch das Verwaltungsgericht kippt das Verbot.

29.04.2016

Von DPA

Frankfurt. Der massive Widerstand gegen das Aufenthaltsverbot für Eintracht-Frankfurt-Fans in Darmstadt hat einen ersten Erfolg gebracht. Das Verwaltungsgericht Darmstadt gab am gestrigen Donnerstagabend fünf Eilanträgen gegen das Verbot statt. Damit kann das Innenstadtverbot nicht wie geplant am heutigen Freitagabend in Kraft treten. Die Stadt kann jedoch ihrerseits gegen die Entscheidung vor den Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel ziehen. Die Begründung werde im Laufe des heutigen Freitags vorgelegt.

Ursprünglich sollten heute um 19 Uhr jene 36 Stunden beginnen, in denen Frankfurt-Anhänger nicht die Innenstadt von Darmstadt betreten dürfen. Diese ungewöhnliche Maßnahme hatte die Stadt aus Angst vor Randale ergriffen: Wegen der Ausschreitungen im Hinspiel haben Eintracht-Fans ein Stadionverbot. Die Polizei rechnet dennoch mit 3000 Anhängern, die morgen zum brisanten Bundesliga-Derby (Anpfiff 15.30 Uhr) anreisen.

Die Verfügung hatte nicht nur beim Darmstädter Rivalen in Frankfurt Unmut und Unverständnis ausgelöst, sondern auch bei Rechtsexperten, Fan-Anwälten und Politikern. Die Stadt beruft sich auf das hessische Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung.